Zurück in Down Under
- Lisann Hoefer
- 29. Dez. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Jan.
Hallo, ich melde mich nach langer Zeit mal wieder hier auf dem Blog! Endlich hab ich es geschafft: Ich habe mir ein bisschen Zeit bei meinem Studium freigeschaufelt, um nach 5 1/2 Jahren endlich meine Gastfamilie in Australien zu besuchen und dann noch ein wenig rumzureisen.
Mit Jetleg wurde ich gleich als helfende Hand 100% eingespannt und ich habe mich für einen kurzen Moment gleich wieder wie ein Au Pair gefühlt. Da kamen nicht nur bei mir ganz viele Erinnerungen hoch, auch die Mädels mussten sich erstmal wieder an mich gewöhnen. Schließlich waren sie damals erst gerade 3 und fast 5 Jahre alt. Verständlicher Weise war das erste Wiedersehen – trotz dem ein oder anderen Video Call in der Zwischenzeit – erstmal komisch.
Aber zum Glück kamen durch Zeit und das Angucken alter Videos und Fotos vor allem bei der Älteren, Evony, Erinnerungen zurück. Das Vertrauen wuchs bei beiden.
Da schon ein Tag nach meiner Ankunft der letzte Schultag vor den Sommerferien (Ja, hier ist ja gerade Sommer) war, besuchten wir gleich zwei Mal das Schwimmbad von Morisset. Denn bei der Hitze des Australischen Sommers – sprich 38 °C – ist es sonst draußen kaum auszuhalten.
Ein Besuch in einer großen Shopping Mall durfte natürlich auch nicht fehlen. Es wurden unter anderem Weihnachtsgeschenke besorgt, Geburtstagsvoucher eingelöst und natürlich tolle Spiegelselfies gemacht. Am Abend waren wir aufgrund von dem Geburtstag meiner Gastmama Fleur noch Italienisch Essen. Das war lecker!
An einem früheren Morgen – um der schwülen Hitze aus dem Weg zu gehen – haben wir eine kleine Farm besucht. Sie ist im Wohnort meiner Gastfamilie, in Cooranbong. Aus einem mir nicht ganz klaren Grund fanden die Mädels es besonders toll, die Ziegen und Hühner im gemeinsamen Streichelgehege auf den Arm zu nehmen :D
Camping am Stuarts Point
Nach einer Woche in Cooranbong bin ich dann mit meiner Gastfamilie in den Campingurlaub am Stuarts Point gefahren. Auch dort war ich schon vor 5 1/2 Jahren, wenn im April das "Big "Camp" dort stattfindet.
Als wir am 17. Dezember am späten Abend auf den Campingplatz fuhren, waren wir, bis auf ein paar wenige andere Gäste und dem ein oder anderem Opossum, die einzigen. Das war vom Gefühl echt das komplette Gegenteil wie damals beim Big Camp, wo jeder Stell- und Zeltplatz gut besetzt war! Aber es war ruhig und entspannt – perfekt um sich zu erholen.
Am ersten Tag, nachdem Kängurus uns weckten, haben wir uns erstmal auf dem Campingplatz eingerichtet. Ich habe mein Zelt aufgebaut (die erste Nacht schlief ich nämlich in der Hängematte) und hatte somit meinen persönlichen Raum. Komfort bot der Wohnwagen, den meine Gastfamilie gemietet hatte – ein deutlich entspannteres Aufbauen als ein Zelt-Setup für eine Familie!
Beim Aufhängen der Hängematten fiel uns aber auf, dass leider ein Paar Seile fehlten. Ich kam gleich auf die Idee eine "Doppel-Hängematte" übereinander zu spannen. Das gefiel auch den beiden Mädels sehr gut. Außerdem erkundeten wir im Dreiergespann den Campingplatz und besuchten einen Steg mit Blick auf den Arm des Macleay Flusses, welcher den Campingplatz noch vom rauschenden Meer trennt.
Außerdem mussten wir dann doch nochmal zum Baumarkt, da unter anderem der Wasserschlauch zu kurz war. Aber auch bei diesem kleinen Trip haben wir etwas Sehenswertes gefunden: eine Straße mit wunderschönen Graffitis.
Am Folgetag sind wir nach einem leckeren Pancake Frühstück gleich ans Meer gefahren. Der weiße Sandstrand beim Scotts Head bietet weite Sicht, die Möglichkeit für lange Strandspaziergänge und eine geschützte Bucht, perfekt zum Baden.
Beim näher gelegenen Grassy Head ist es zu windig und stürmisch gewesen und am Strand fanden wir zu viele kleine "Bluebottles", giftige blaue Quallen. Da sind wir dann doch lieber die Bucht zum Scotts Head gefahren um ein schöneres Badeerlebnis zu haben. Einmal in der Woche findet dort auch ein kleiner Markt mit Schmuck, Kosmetik, Feinkost und vielem mehr statt. Schon schön im Dezember am Strand in der Sonne zu liegen, mal eine ganz andere Vorweihnachtszeit!
Ein Tag im Dorrigo National Park
An einem Tag sind wir ins Innland, Richtung Bellingen gefahren. Erster kleiner Stopp war bei der Old Butter Factory kurz vor dem Ortseingang.
Die Old Butter Factory in Bellingen, einst eine aktive Butterfabrik im frühen 20. Jahrhundert, ist heute ein lebendiges kreatives Zentrum mit Boutiquen für lokale Kunst, handgefertigte Waren und einzigartige Kunsthandwerke.
Anschließend haben wir nochmal ein Stück Fahrt auf uns genommen und sind zu den Danger Falls gefahren. Der Aussichtspunkt dort bietet einen wunderschönen Blick auf diesen prächtigen Wasserfall!
Beim Dorrigo Rainforest Center haben wir den Blick über den Gondwana Regenwald genossen und im Café eine Kleinigkeit gegessen. Gestärkt vom Mittagessen haben wir eine Wanderung zu den Cristal Falls gemacht. Die Geräuschkulisse im Regenwald war unglaublich faszinierend und auch die ein oder andere Eidechse querte unseren Weg.
Den Tag haben wir am Never Never Creek, ein klarer kühler Bach, in welchem Evony und ich auch kurz baden waren, und in Bellingen bei einem kleinen Bummel ausklingen lassen. Hier war ich so im Moment, dass ich euch bloß ein Foto von unserer Picknicktasche am Bach zeigen kann :D
Ein Tag im Big Banana Fun Park
Eine Aktivität, die bei einem Campingtrip in der Nähe von Coffs Harbour nicht fehlen darf, ist ein Besuch bei dem Big Banana Fun Park. Wir haben ein 4D-Kino besucht und dort einen Kurzfilm geschaut, wir fuhren mit der Sommerrodelbahn, sind mit Teppichen eine Riesenrutsche runter, haben im Wasserpark die Sau raus gelassen, Laser Tag gespielt und natürlich ein Banana Split Eis gegessen. Das alles hat uns auch gar nicht so viel gekostet, da die Big Banana zufällig 60-jähriges Jubiläum genau an diesem Tag feierte, was für ein Glück für uns!
Auch hier war ich witziger Weise schon 2019, wobei wir mit den Kindern damals nicht im Fun Park waren, wir haben lediglich ein Eis gegessen (witziger Weise hatte ich die exakt gleiche Auswahl an Soße und Streuseln), den Süßigkeiten Laden besucht und ein Foto vor der Riesen Banane gemacht. Hier mal die Fotos im Vergleich 2019 (oben) vs. 2024 (unten).
Weihnachten
Kurz vor Weihnachten kamen wir dann wieder nach Cooranbong, denn am 25. waren wir bei Fleur's Bruder und Familie eingeladen. Wir sind früh morgens losgefahren und eine gute Stunde nach Vacy gefahren, wo wir mit leckerem Frühstücksbuffet empfangen wurden. Hier auf dem Land ist nicht viel los, dafür waren aber die Grundstücke alle super groß! Nachdem Auspacken einiger Geschenke sind wir dann zu den Nachbarn und Eltern von Fleur's Schwägerin gegangen, wo der Tisch schon festlich gedeckt war. Das Beste: Es gab einen Pool, worin wir uns – während die Essensvorberitungen auf Hochtouren liefen – abkühlen konnten. Es gab neben Fisch und Patties vom Grill ein buntes Salatbuffet und nach einer kleinen Verdauungs- und Badepause dann das Kuchen- bzw. Nachtisch-Buffet. Mein Fazit: Trotz des erheblichen Unterschiedes des Wetters hier auf der anderen Seite der Welt, ist eins doch gleich, bei Familienzusammenkünften wird ausgiebig geschlemmt!
Am letzten Abend gemeinsam mit meiner Gastfamilie sind wir dann nochmal durch die Christmas Tree Lane von Cooranbong gegangen, das ist die Straße, wo alle Häuser mit besonders pompösen Weihnachtslichtern und Dekorationen geschmückt wurden.
Während dies nun das Ende von meinem Besuch bei den Hagen's ist, beginnt nun eine neue Reise für mich durch einige Teile dieses großen Kontinents mit Spitznamen "Down Under".
Comments