Victorias Hauptstadt Melbourne
- Lisann Hoefer
- 11. Juli 2019
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Mai 2020
Einen Überblick verschaffen
Eine Fährfahrt auf dem "Yarra River"
Ich bin ein Fan davon, mir erst Mal einen Überblick von meinem Reiseziel zu verschaffen. Von daher habe ich gleich morgens am ersten Tag eine Bootstour gebucht, die von der Innenstadt bis hin zu Williamstown am "Port Phillip" ging. Während wir so über den "Yarra River" schipperten, teilte der Kapitän Wissenswertes über die Stadt und den Hafen mit. In Williamstown habe ich dann einen Spaziergang an der Küste und durch den kleinen Botanischen Garten zurück zur Hafenfront gemacht. Die Rückfahrt mit dem Boot habe ich in Stille genossen und die Eindrücke auf mich wirken lassen. Mit blauem Himmel war dieses Erlebnis auf jeden Fall ein gelungener Start des langen Wochenendes!
Es geht hoch hinaus
Wie kann man sich besser einen Überblick beschaffen, als von oben? Am Nachmittag bin ich nämlich auf den 88. Stock des Eureka-Gebäudes gefahren, um eine 360° Aussicht auf mein Reiseziel zu genießen.
Die Titel eilen der Stadt voraus
"Das künstlerische Melbourne"
Wunderschöne alte Gebäude treffen auf neuartige Architektur, farbenreiche Straßenkunst beschmückt langweilige graue Wände und Kunstgalerien sind am Wochenende brechend voll. Ich weiß gar nicht wo ich bei dieser Überschrift anfangen soll.
Naja, ich leg’ einfach mal los mit „Streetart“, denn – wie wahrscheinlich in jeder Stadt – werden hier die ein oder anderen Wände bunt besprüht. Allerdings findet man hier in Melbourne besonders viele, große und schöne Kunstwerke. Manche Straßen sind nur so voll von den Straßengemälden.
Ebenso gibt es Straßenskulpturen, die die Blicke auf sich ziehen und der Stadt genau das richtige Etwas geben. Ich habe immer wieder den einen oder anderen Hingucker in dieser Kategorie gefunden.
Wenn der Regen dann mal vorbei schauen sollte, – wie es bei mir der Fall war – kann man in die „National Gallery of Victoria“ (NGV) flüchten: Kunst von überall und jeder Zeit. Es sollte also für jeden Besucher was dabei sein!
Einer der Standorte der Kunstgallerie ist auf dem „Federation Square“. Dort treffen verschiedene Jahrhunderte in Form von Architektur aufeinander: die „Flinder Street Station“ und Pauluskathedrale aus dem 19. Jahrhundert...
... und u. a. die Gebäude des „Special Broadcasting Service“ aus dem späten 20. Jahrhundert.
Die „Southern Cross Station“ ist neben der „Flinder Street Station“ ein Bündelpunkt des Zugverkehrs. Und nicht nur das, sie ist auch wieder ein Blickfang für Architekturinteressierte.
"Sporting capital of the world"
Wusstet ihr, dass Melbourne die Hauptstadt des Sports ist? Also das war mit Abstand der Ruf der Stadt, der als letztes bei mir ankam. Leider hatte ich keine Gelegenheit ein Spiel in einem der riesigen Stadien anzugucken. Trotzdem habe ich die Sportanlagen von so nah wie möglich betrachtet, da ich einen Spaziergang durch die Sporthauptstadt unternahm.
"Australia's most livable city"
Ja, tatsächlich: Melbourne gewann den Titel zur lebenswertesten Stadt Australiens. Ich hatte ein paar kleine Momente, in denen ich v. a. gedacht habe: „Was für eine liebenswerte Stadt!“ Zum Beispiel sind die „Queen Victoria Markets“ ein wunderschönes Erlebnis, um ein wenig zu bummeln und kleine Handwerke zu bewundern.
Melbourne hat unzählige kleine Stadtteile und Vororte, die es einem ermöglichen 3 Stunden bloß durch Melbourne von Ost nach West mit dem Auto zu fahren. Gewohnt habe ich die paar Tage in Seddon bei einer Familie, und an einem der Tage habe ich zum Beispiel St Kilda besucht, auch – wie Williamstown – am Rande Port Phillips. Ich habe dort das Film-Festival besucht, welches wirklich faszinierende Kurzfilme vorstellte. Geworben wurde mit dem Slogan „short films – big ideas“, was – wie ich fand – wie die Faust aufs Auge gepasst hat. Außerdem habe ich mir die bunten Strandhäuser am „Brighton Beach“ nicht entgehen lassen, sowie die Pinguine an der „St Kilda Pier“ nach Sonnenuntergang. Die kleinen Pinguine fühlen sich hier im Süden Australiens nämlich besonders wohl, weil der ein oder andere Wind von der Antarktis vorbei schaut und für verwirrende Temperaturschwankungen sorgen kann. „In Melbourne kannst du vier Jahreszeiten an einem Tag haben.“ So warnte mich Fleur, meine Gastmutter, auf den Aufenthalt in Victoria’s Hauptstadt vor.
"Die Stadt der internationalen Spezialitäten"
Süße Cafés und stilvolle Restaurants findet man hier an jeder Ecke und kann dadurch Eintauchen in verschiedenste Nationen. Am ersten Tag bin ich bloß der Empfehlung des Kapitäns gefolgt und habe mir „Potato Scallops“ im „Fish ‚n’ Chips Shop“ in Willamstown geholt – also erster Tag eines der bis heute britischen Nationalgerichte, weswegen es auch in Australien sehr weit verbreitet ist. Am nächsten Tag war ich mit einer Bekannten im Luxsmith Asiatisch essen. Und sie hatte mir gleich eine geniale Empfehlung für den Tag in St Kilda gegeben: Radio Mexico. Die zwei Plätze sind wirklich nur zu empfehlen, falls ihr auch mal ins vielfältige Melbourne kommen solltet. Zum Ende meines Trips wollte ich in die gute europäische Küche eintauchen. Und ich wusste von Fleur, dass die „Lygon Street“ voll von guten Italienern ist und ich hatte ganz vergessen, wie gut doch eine Pizza frisch aus den Steinofen sein kann! Am letzten Tag habe ich mir in dem Café „The Hardware Société“ ein frisch gebackenes Croissant gegönnt, bevor ich mich dann wieder auf den Heimweg Richtung Sydney gemacht habe.
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