The Outback - Im Herzen Australiens
- Lisann Hoefer
- 22. Aug. 2019
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Mai 2020
Meine Zeit in Cairns war leider abgelaufen und ich bin meine längste Busreise überhaupt angetreten: Einmal halb durch Australien nach Alice Springs im "Northern Territory". Mit zweimal Umsteigen war ich insgesamt dann 33 Stunden unterwegs, auch mal eine Erfahrung wert.
"Erst wenn man die Strecken in Australien auf dem Land zurück legt, merkt man die wahre Größe dieses Kontinents."
In Alice gab es wieder ein Bett und nachdem ich mich etwas ausgeruht hatte, bin ich zum Sonnenuntergang auf den "ANZAC Hill" gegangen. Dort traf ich tatsächlich Bekanntschaften von der langen Busreise wieder!
Am nächsten Morgen ging es sehr früh los. "The Rock Tour" stand auf dem Programm. Drei Tage Im Outback mit Wanderungen und Schlafen unter Sternenhimmel lagen vor mir und 17 weiteren Abenteuerlustigen. Erster Halt war der "Kings Canyon" im "Watarrka-Nationalpark", wo die Felswände teils bis zu 100 Metern hoch waren. Die dreistündige Wanderung hatte beeindruckende Aussichten und wir haben uns viel über unsere verschiedenen Reiseerlebnisse ausgetauscht.
Nächster Stop war dann "Curtis Springs", wo wir unsere erste Nacht verbrachten. Zusammen mit unserem Guide haben wir Feuerholz gesucht, Essen vorbereitet und schließlich über unserem Lagerfeuer gekocht. Wir haben gemütlich am Feuer gegessen und es uns später in unsere Swags warm eingerollt, denn in der Wüste wird es nachts doch überraschend kalt.
Am nächsten Morgen sind wir mit der Sonne aufgewacht und haben gemeinsam gefrühstückt. Nach eine kurzen Dusche auf unserem nächsten Campingplatz sind wir zur "Valley of the Winds" in "Kata Tjuta" gefahren. Die Wanderung dort führte durch eine Schleuse zwischen zwei der 36 Felsen, von der man eine herrliche Aussicht hatte, aber der Schatten und der Wind dort machten es auf einmal doch ganz frisch, so dass wir zügig weiter in die Sonne zogen.
Anschließend besuchten wir das "Aboriginal Cultural Centre", um uns über die Kultur und Geschichten der Ureinwohner hier zu informieren. Auf den Fahrten genossen wir die Aussichten im "Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark".
Am Ende des zweiten Tages unserer Tour war es nun auch endlich so weit und wir fuhren zum Uluru, den größten Stein der Welt. Dort gingen wir zunächst bloß einen kleineren Weg, den "Mala Walk", hörten von der Nutzung der verschiedenen Höhlen und wie die Aborigines hier lebten, bzw. campten.
Unser Abendessen genossen wir während des Sonnenuntergangs über dem Uluru. Wir beobachten wie der rote Fels seine Farbe langsam änderte und die Sonne hinter dem Horizont verschwand.
In dieser Nacht habe ich das erste Mal versucht Sterne zu fotografieren. Das Ergebnis ist auf jeden Fall noch ausbaufähig.
Natürlich darf nach Abendessen beim Sonnenuntergang das Frühstück beim -Aufgang nicht fehlen. Daher sind wir diesmal vor der Sonne aufgewacht und zu dem Aussichtspunkt gefahren, wo wir dann darauf warteten, dass die Sonne ihre ersten Strahlen zeigte.
Unsere letzte Wanderung war der "Uluru Base Walk", ein 10km Rundweg um den Ayers Rock (=Uluru) herum. Dabei sieht man viele der heiligen Plätze der Aborigines und kann sich Geschichten zu den unterschiedlichen Maserungen des Steines durchlesen. Die Ureinwohner bitten darum den Uluru nicht zu besteigen, da es ein heiliger Ort für sie ist, daher war es schön, die Größe vom Fuße des Felsens zu bestaunen.
Leider war die Rock Tour am dritten Tag schon zu Ende und wir fuhren zurück nach Alice Springs, wo ich von einer befreundeten Familie willkommen geheißen wurde. Eine gute Freundin aus Cooranbong bot mir an bei ihrer Familie zu bleiben während ich in Alice unterwegs bin. Ich wurde super freundlich in die Familie aufgenommen und freute mich schon hier ein paar Tage zu bleiben. Allerdings war der Tag noch nicht ganz zu Ende: Die Leute von unserer kleinen drei-Tages-Tour trafen sich nämlich noch in der Rock Bar auf ein paar Drinks und da konnte ich natürlich nicht Nein sagen. Ich hatte einen schönen letzten Abend mit den anderen Reiselustigen und traf auch ein paar Australier, mit denen ich die folgenden Tage noch Ausflüge unternahm.

Am darauf folgenden Tag habe ich allerdings erst Mal eine gute Menge Schlaf genossen, bevor ich den „Araluen Cultural Precinct“ erkundschafte. In der Nähe meiner Unterkunft – nur durch einen großen Park getrennt – gab es die Möglichkeit mehr von australischer Kunst, Kultur und Historie zu lernen. Ich erfuhr unter anderem mehr über die Bedeutung der „Aborigines Art“ und über die ersten Flugzeuge, die den Uluru von oben sahen.
Zudem bummelte ich in der kleinen Innenstadt von Alice Springs umher und bewunderte die Kunstwerke der verschiedenen Galerien.
Am nächsten Morgen verabredete ich mich mit einer Freundin, die ich an dem Abend in der Bar kennen gelernt hatte, um den „Mount Gillen“ zu erklimmen. Sie ist auch erst seit zwei Wochen in Alice, wohnt eigentlich in Darwin und kommt ursprünglich aus Victoria. Wir hatten viel Spaß zusammen und genossen einen wunderschönen Morgen gemeinsam beim wandern und klettern.
Außerdem besuchte ich das „Reptile Centre“. Klein aber fein gab es dort viele Reptilien zu bestaunen und auch nach meinem zichsten Besuch in einem „Reptile Park“ entdeckte ich doch eine neue Spezie, den „Thorny Devil“, der vor allem in „Central Australia“ vorkommt. Zudem durfte ich unter anderem einen „Blue Tongue Lizard“ und eine Schlange halten.
Der Abend war offen für einen spontanen Trip. Mit einem Freund, Matt, den ich ebenso in der Bar kennen lernte, fuhren wir auf unbefestigten Straßen zu einem beeindruckenden Aussichtspunkt während wir den Sonnenuntergang auf uns besinnen ließen. Danach wurde Feuerholz gesammelt und über dem Lagerfeuer gekocht. Die Wüste hier in mitten von Australien, Meilen entfernt von jeglichen Stränden, ist doch wunderschön.

Sarah, die Freundin mit der ich den „Mount Gillen“ bestieg, erzählte mir von der alten „Telegraph Station“ etwas außerhalb von Alice und dass dieser Platz auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Daher setzte ich mich auf mein Fahrrad, welches ich mir von der Familie ausleihen durfte, und fuhr raus aus der kleinen Stadt zu einem sehr idyllischen Plätzchen, wie ich finde. Diese kleinen Gebäude waren die ersten Bauten von Einwanderern in „Central Australia“. So begann die Stadt Alice Springs. Außerdem war dieser Punkt einst die einzige Verbindung Australiens mit dem Rest der Welt.
Nach einem leckeren Milkshake im Café neben an, traf ich mich mit Matt und wir spazierten zu einem kleinen Wasserloch, sowie einem kleinen Aussichtspunkt in der Nähe der „Telegraph Station“. Dabei begegneten uns auch einige Kangeroos, welche die Ruhe hier außerhalb von der kleinen Stadt – glaube ich – sehr genießen.
Ich habe hier im Herzen von Australien wirklich unheimlich herzliche Menschen getroffen und war wieder völlig überrascht von der (Gast-)Freundlichkeit der Australier.
„The Desert surprised me.“
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