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San Cristóbal de las Casas in Chiapas

  • Autorenbild: Lisann Hoefer
    Lisann Hoefer
  • 26. Feb. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Apr. 2023

Zwei Wasserfälle auf dem Weg

Auf meinem Weg von Palenque nach „San Cris“, wie es die Locals oft nennen, haben wir an zwei Wasserfällen einen Stopp gemacht. Erst am beeindruckenden „Misol-Ha“ und dann am mehrstufigen Wasserfall „Agua Azul“, wo wir dann auch genug Zeit hatten ein bisschen in dem kühlen Wasser zu baden. Am Nachmittag/Abend ging es dann mit vielen Serpentinen zum Zielort San Cristóbal de las Casas weiter.


San Cristóbal de las Casas

In meinem Hostel hatte ich eine schöne große Küche zur Verfügung, was mehrmals Grund für meine Marktbesuche war. Der Markt in San Cris ist wirklich riesig und ich hätte mich auch einmal fast in den Labyrinth-artigen Gängen verlaufen. Auf dem Markt gibt es wirklich alles zu kaufen, was man sich nur vorstellen kann: und das in zahlreichen Formen an zahlreichen Ständen. Im Hostel hatte ich mir dann zum Beispiel einmal leckeres Blumenkohl-Schnitzel mit Kartoffeln gekocht. Außerdem gab es richtige Schlafkabinen und es war immer eine ruhige angenehme Stimmung in meinem Hostel. Das Hostelpersonal war super nennt und ich habe den einen Abend sogar Tacos mit Krokodilfleisch von ihnen probieren dürfen. Ich fand es erstaunlich lecker. Gerade hier in Mexico probiere ich ab und an Fleisch bei meinen Freunden, wenn sie sagen, es schmecke wirklich gut.

Einen anderen Abend war ich im Nachbarhostel beim Karaoke-Abend dabei und wir waren danach noch in einer Bar mit Live Musik. In meinem eigenen Hostel gab es an meinem letzten Abend auch ein nettes Zusammensein und jeder hat was gekocht und geteilt. Es gab Wein und Bier und unsere gemütliche Küche hat zu einem schönen Austausch beigetragen.

Bei einer Free Walking Tour habe ich ein bisschen mehr über die Stadt gelernt. Sie wurde 1528 von den Spaniern gegründet und hat somit einen sehr großen Kolonialcharakter. Zahlreiche Kirchen mit Plätzen davor in jedem Viertel bieten einen Einblick in die Menschen aus San Cristóbal. Die Menschen hier sind sehr gläubig, ihr katholischer Glaube wird aber ergänzt durch zahlreiche Heilige und Jungfrauen, die teils erfunden sind, teils von der Kultur der indigenen Völker übernommen wurde. Manche Gebräuche in einer Kirche etwas außerhalb von San Cris wirken auf uns wirklich ein bisschen verrückt.

Trauriger Weise hat Coca Cola einen sehr großen Einfluss auf die Menschen hier. Coca Cola hat alle Wasserrechte in San Cristóbal und Umgebung. Oft hat Cola den gleichen Preis wie Wasser, oder manchmal sogar günstiger. Schon von klein auf wird Cola getrunken und somit sind viele von Cola abhängig. Der Durchschnittsverbrauch an Coca Cola pro Kopf dort ist bei über 2 Litern pro Tag. „Wenn du krank bist, trink Coca Cola, das macht dich gesund.“ Es ist wirklich absurd. In der besagten Kirche wird Coca Cola fürs heiligen benutzt und über die Altare gespritzt. Man sagt sich, wenn du von Coca Cola rülpsen musst, werden die Dämonen freigesetzt. Es ist wirklich krass, wie Coca Cola wort wörtlich Gehirnwäsche hier betrieben hat.

Von vielen der Kirchen gibt es auch tolle Aussichten und schöne Spots für Sonnenuntergänge. Außerdem gibt es super viele alte VW-Käfer. Die Produktion der Autos hat sich noch einige Jahre länger gezogen als in Europa und deswegen ist eigentlich wirklich jedes dritte Auto ein Käfer.

Zudem ist die Stadt einfach bunt und lebendig. Viel Graffiti gibt einen Einblick, Kunstgalerien und das Handwerk natürlich. Die Gegend ist sehr reich an Bernstein. Auch ich habe mir einen Ring mit einem Stein geholt. Es heißt Bernstein beschütze dich und deswegen tragen fast alle Locals hier etwas aus Bernstein.

Des Weiteren habe ich gehört, dass viele Mexikaner auch nach San Cristóbal kommen, nur wegen des leckeren Essens dort. Deswegen bin ich auch das ein oder andere Mal noch Essen gegangen. Natürlich fällt meine Suche immer auf vegetarische Tacos. Aber am (mich nicht interessierenden) Valentinstag habe ich mir eine leckere Pizza mit Rotwein gegönnt.

Außerdem habe ich in einem Pox-Laden den lokalen Schnaps probiert.

Pox ist ein Schnaps, der bei den Mayas in Mexiko und Mittelamerika häufig für zeremonielle Zwecke verwendet wird. Es wird aus Mais, Zuckerrohr und Weizen hergestellt. Neben seiner religiösen Bedeutung ist es auch ein ziemlich beliebtes alkoholisches Getränk in der Region Chiapas im Süden Mexikos.“ (Wikipedia)


Cañon del Sumidero

Der Tagesausflug zum „Cañon del Sumidero“ war auch richtig schön. Zunächst sind wir zu zwei Aussichtspunkten gefahren, von wo wir die gewaltige Schlucht, durch die sich ein Fluss schlängelt, gut sichten konnten. Danach fuhren wir eine ganze Weile zu einem anderen Eingang des Nationalparks, um ein Boot durch die Schlucht zu nehmen.

Erst gab es zahlreiche Vögel zu beobachten und später sahen wir sogar eine Affenfamilie in einem Baum am Wasser herum klettern. Dann haben sich die Felswände links und rechts von uns immer mehr aufgetürmt. An der höchsten Stelle sticht der Fels einfach 1000 Meter hoch in den Himmel. Im späteren Verlauf des Flusses sahen wir mehrere Krokodile am Rande des Wassers. Sie lagen meist einfach da, haben die Sonne genossen und sahen super entspannt aus.

Am Ende der Bootsfahrt waren wir dann in Chiapa de Corzo, ein kleiner Ort an dem Fluss namens Grijalva. Es gab ein bisschen Zeit für Essen und einen Kaffee. Schließlich wurden wir bei der „Krone“ am Hauptplatz wieder von unserem Fahrer abgeholt und es ging zurück nach San Cris.


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