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Natur-und Tierparks von der Nähe betrachten

  • Autorenbild: Lisann Hoefer
    Lisann Hoefer
  • 18. März 2019
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Mai 2020

Bevor ich den Schlangen und giftigen Spinnen hier in der Wildnis, beziehungsweise einfach bei einem Spaziergang, begegne, wollte meine Gastmutter mich ein bisschen schlau machen, welche Arten denn überhaupt giftig und welche ganz harmlos sind. Deswegen war ich mit ihr und den Kids mittlerweile schon in zwei Tierparks: „Blackbutt Nature Reserve“ und die größere und bekanntere Variante, der „Australian Reptile Park“. Zunächst kam mir das wie Zoos vor, welche einfach fremde Tiere in Australien zur Schau stellen. Aber schon bald realisierte ich, dass ich wirklich in Australien bin und hier eben wilde und gefährliche Tiere leben. Eine Geschichte von einem Mädchen bei einer Predigt des „Freitagabend-Programms“ erzählte von einer Begegnung mit einer giftigen Schlange. Und meine Gastmutter Fleur drückte mir ein „Schlangenbiss-Verbandsset“ in die Hand, falls ich mit meinen beiden Kids in den Wald zum Spazieren oder wieder auf einen Wandertrip gehe. Also hier sollte man immer mit offenen Augen durch die Gegend gehen und in Gruppen wandern. Aber jetzt erst Mal zu den Tieren in den Parks...


Blackbutt Nature Reserve

Das Blackbutt Reserve erstreckt sich über 182 Hektar natürliches Buschland und bietet Besuchern die Möglichkeit, Naturpfade, heimische Tiere, Kinderspielplätze und Erholung zu genießen. Wir trafen uns Vorort mit einer Freundin von Fleur und ihren Kindern. So hatten wir Frauen unseren Spaß, ich lernte jemanden für weitere „Playdates“ kennen und die Kids hatten auch ihre Spielpartner. Zunächst erkundeten wir einen Holzpfad, der uns durch die Natur und an größeren und kleineren Tiergehegen vorbei führte. Darunter sahen wir Koalas, Wombats und Wallabys (etwas kleinere Kängurus) – was man sich eben von Australien so vorstellt. Aber auch viele Vögel, die ich teils auch schon in unserem Vorgarten gesehen habe, und Frösche, von denen Fleur einige Kindheitsgeschichten auspackte, gab es zu sehen. Nachdem wir den Pfad beendeten, aßen wir unsere Lunchpakete und auch hier begrüßten uns einige Tiere. Naja, ich denke mal die kamen vorbei, weil wir Essen hatten, aber trotzdem war unser Mittagspicknick dadurch umso spannender.

Ein Pfau kam vorbei und zeigte uns seine wunderschöne Federpracht. Er verlor sogar einige Federn, um die sich die Mädels zunächst stritten. Aber als jeder dann seine eigene hatte, waren die Tränen wie weggezaubert. Das ist übrigens ca. 50 Mal täglich der Fall, also diese extremen Stimmungsschwankungen von Lachen zu Weinen und andersherum. Zurück zum Thema. Neben einem recht „normalen“ Vogel, der sich auf unseren Picknickstisch setzte, sahen die Kookaburras noch außergewöhnlicher aus als sowieso schon. Der Kookaburra ist ein typisch australischer Vogel, auch zu finden auf Münzen und in Kinderbüchern (in deutsch: Lachender Hans). Auch ein berühmtes australisches Kinderlied „Kookaburra Sits in the Old Gum Tree“ handelt von ihm. Fleur erzählte mir, dass man diese Vogelart sehr selten sieht und sie in ihrem Leben maximal drei auf einem Haufen gesehen hat. Nun ratet mal wie viele wir an diesem Tag beim Picknick beobachtet haben.



Der erste kam und der Zweite kam zugleich.

Nicht lang mussten wir warten und der Dritte kam herbei.

Jetzt könnte man sagen, dass ist ja schon viel,

aber auf einmal schauten wir, und es waren schon vier!



Fleur: „Das ist nicht zu fassen“, ich wusste nicht ganz, was gerad’ geschah.

Und der Fünfte kam vorbei geflogen, ist das wirklich wahr?

Nun hatte auch ich geschnallt, dass das irgendwie besonders ist.

Hatte bloß vier auf einem Ast fotografiert – Mist.



Aber nun: ob ihr es glauben wollt oder nicht,

Es saßen zwei auf einem Ast und vier andere im Ast daneben.

Es waren sechs, die auf einmal da saßen, bei unserem Picknick.

Das werde ich wohl nicht noch einmal je erleben.




Australian Reptile Park

An einem anderen Tag, machten wir uns auf in den großen Australian Reptile Park. Diesmal war auch Nita, meine „Au Pair Vorgängerin“, dabei, die nach ihrem Aufenthalt in Fuji nochmal einen dreitägigen Zwischenstopp „Daheim“ machte um zu packen, Tschüss zu sagen und sich auf einen weiteren Monat Reisen in Bali und Thailand einzustellen. Nita kennen zu lernen, mit ihr zu quatschen und ein wenig Zeit zusammen zu verbringen, hat mir wirklich in den ersten Tagen und Wochen sehr geholfen. Sie hat mich auf Schwierigkeiten vorbereitet, mir Tipps gegeben, wie ich am besten mit den Kids umgehe, und mich ihrer Freundesgruppe vorgestellt. Danke Nita! Du hast mir den Einstieg in mein Leben hier in Australien wirklich sehr erleichtert.

Tatsächlich war der Besuch des Parks am gleichen Tag wie Nitas Flug nach Bali. Von daher mussten wir früh starten, da uns nur der Vormittag blieb, um den Park auszukundschaften. Was uns dort erwartet hat? Natürlich jede Menge Reptilien, die auch in einer kleinen Show vorgestellt wurden. Und auch hier gab es wieder andere nationale Tiere, wie Kängurus (Diesmal auch in voller Größe), Koalas und Co. Mit einem Koala durften wir sogar ein Foto zusammen machen. Der Tag hat großen Spaß gemacht und auch die Mädels waren wieder in voller Begeisterung für den Australian Reptile Park.


Auf dem Weg zum Flughafen, um Nita zu verabschieden, überquerten wir die berühmte Harbour Bridge in Sydney. Beim Abschied flossen Tränen zwischen Nita und Fleur und Fleur sagte später zu mir: „Irgendwann werde ich auch bei deinem Abschied so weinen, und du auch.“ Die Mädels verstehen noch nicht ganz, dass Nita nun längere Zeit weg ist. Aber für Nita und auch für mich wird es ein zweites Zuhause auf der anderen Seite der Welt sein, welches wir immer besuchen können.


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