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Madagaskar und seine Tierwelt

  • Autorenbild: Lisann Hoefer
    Lisann Hoefer
  • 12. Dez. 2018
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Juni 2019

„I like to move it, move it. I like to move it, move it.“ Mit dieser Melodie im Kopf starteten wir den Tag in Madagaskar. Wer „Wir“ sind? Tatsächlich bin ich mit Gästen rausgegangen. Als ich das meinem Chef erzählt hatte, hat er nur mit dem Kopf geschüttelt: „Gäste?! Die hat man doch schon genug um einen herum“. Naja, in der langen Transreise haben sich dann doch so manche Favoritengäste entwickelt, wenn man das so sagen kann. Zum einen ein schwedisches Ehepaar (Gabi und Lars), was ich durch unsere fast täglichen Aktivbingo-Runden besser kennen lernte, denn schließlich mussten die Zahlen und, was sonst noch so zu unseren Aktivzahlen gehörte, übersetzt werden.

Wen es interessiert, einige Ausschnitte aus unserem Aktivbingo.

Zwei von uns Gastgebern moderieren den ganzen Spaß – Man könnte es auch Sekt-Bingo nennen.

Bei allen Zahlen in der 10er Reihe (Lochzahl – Lachzahl) darf ein Gast einen Witz, Trinkspruch oder eine witzige Lebensanekdote erzählen und kriegt dafür ein Glas Sekt. Außerdem gibt es die Sektzahlen, alle Zahlen die man doppelt sieht (11,22,33,...). Unsere internationalen Gäste führten das – wie ich finde – sehr passende Wort „Double Bubble“ ein. Und dann mussten die Gäste eine Aufgabe lösen oder eine Quizfrage richtig beantworten um einen Sekt zu ergattern. Dann wurde natürlich immer angestoßen und Tradition war das mit dem Wörtchen „Stößchen“, was für Gabi und Lars ein echter Zungenbrecher war. Meistens kam bei den beiden nur „Scht Scht“ raus. Die letzte Aktivzahl ist für die hier genannten Infos irrelevant, also zurück zum eigentlichen Thema.

Zum anderen gehörten zwei Freunde, die zusammen reisten, zu meinen „Lieblingsgästen“: Rico und Mareike. Wir verabredeten uns zu fünft zum Frühstück um 7:30 Uhr und gingen dann gemeinsam um kurz nach acht von Bord. Lars war leider leicht kränklich, von daher gingen wir dann nur zu viert. Wie in Santorin wurden wir mit Tenderbooten zum Festland gebracht, welches Nosy Be war – eine Insel nah im Westen von Madagaskar. Mareike hatte einen Ausflug vor Ort für uns rausgesucht, der pro Person 50€ gekostet hat, ein sehr guter Preis für alles, was wir an diesem Tag so erlebt haben.

Es sollte mit einem Boot zu drei kleineren Inseln gehen. Nur leider hat der Start etwas gedauert, da der Reiseleiter Maxwell unbedingt noch mehr Gäste gesucht hatte, damit es sich auch lohnt. Um 9 Uhr sind wir dann endlich los, ein deutsches Ehepaar hatte sich noch gefunden, mit uns zu fahren. Zusammen mit dem deutschen Ehepaar, dem Bootsmann und unserem Guide Janine, die auch nur bruchhaft Englisch sprach, fuhren wir los zu unserer ersten Insel – Nosy Tanihely. Wir hatten am ganzen Hafen mit Abstand das älteste Boot, somit hat unsere erste Fahrt auch gut eine Stunde gedauert und 100 Boote haben uns währenddessen überholt. Endlich angekommen, haben uns schon die ersten Tiere überrascht: überall liefen Eidechsen lang. Hauptattraktion auf der Insel war ein kleiner Tempel und ein Leuchtturm am höchsten Punkt der Insel. 10-15 Minuten sind wir durch den Dschungel gelaufen und haben neben den Eidechsen einen interessanten Krebs und ein Chamäleon in freier Wildbahn gesehen. Auch Lemuren hüpften von Ast zu Ast, aber sehr versteckt in den Baumkronen. Am Strand hatten wir dann noch eine halbe Stunde Zeit, die Unterwasserwelten zu erforschen. Das war mein erstes Mal in meinem Leben solche Korallenriffe und eine solche Vielfalt an Fischen zu sehen. Ich bin immer noch sehr überwältigt von diesen Bildern in meinem Kopf!

Es sollte weiter gehen, einheimisches Essen und ein Lemurenpark warteten auf uns auf Nosy Komba. Wieder eine gute Stunde später waren wir da. Janine erzählte mir das „Madazar“ (bloß Lautschrift) „Hallo“ auf Malagasy heißt, so konnte ich nun die Einheimischen grüßen, die uns allen sehr freundlich begegneten. Das Essen stand schon auf dem Tisch als wir ankamen und auch Maxwell war da, um uns von dem guten Essen zu überzeugen (Maxwell sieht man auch auf dem Foto mit dem Schriftzug „Gargote, La Terrasse“). Es gab Reis, der in Kokosmilch gekocht wurde, eine Art Tomatensalat, Baguette, Fisch, Schrimps, Rind und, wer es scharf mochte, noch Chilipaste dazu. Als Vegetarierin habe ich v. a. Reis mit den Tomaten gegessen, aber da ich Madagaskar auch durch das Essen besser kennen lernen wollte, habe ich von allem ein bisschen probiert. Das Rind war so gar nicht meins, der Fisch war ok, es war sehr festes Fleisch, aber die Schrimps fand ich tatsächlich sehr lecker. Trotzdem blieb es bei einem Schrimp und ganz viel Reis.

Danach sind wir dann auch wieder leicht bergauf durch die Stände, Läden und Häusern der Einheimischen gegangen. Tanzende und singende Kinder, Tücher, Gemälde und Gewürze; alles war wahnsinnig bunt und freundlich. Auch hier gab es viele Eidechsen, eine fiel aber durch ihre giftgrüne Farbe besonders auf. Oben angekommen, waren wir im „Lemuren Park“. Auch hier liefen die Tiere frei umher, wurden aber von den Einheimischen immer wieder durch lautes Rufen und Bananen angelockt. Sie schmierten uns gematschte Banane in die Hände und dann kamen die kleinen Äffchen von ganz alleine. Manchmal sogar gleich zwei auf einmal. Danach konnten wir uns Schlangen um den Hals legen lassen, auch da habe ich natürlich nicht Nein gesagt, sondern diese Gelegenheit gleich ergriffen. Des weiteren saßen die Schildkröten am Rande und haben die ganzen Geschehnisse und Menschen sorgfältig beobachtet. Zu guter Letzt durften wir dann noch Chamäleons auf unsere Hände nehmen. Janine ist schon mal vor gegangen, sie hatte nämlich fürchterliche Angst vor den kleinen Reptilien, obwohl sie doch in ihrer Heimat leben. Wieder zurück durch die vielen farbreichen Stände kamen wir wieder an unserem Boot an. Ich musste wieder zurück aufs Schiff, da eine Duty auf mich wartete. Zum Glück war auch gerade Maxwell am Strand, der wieder nach Nosy Be wollte. Also bin ich mit ihm und anderen aus Madagaskar wieder in Richtung Nosy Be geschippert und mein Boot ist noch zum Schnorcheln auf eine sehr kleine Insel gefahren. Auch das zweite Boot war nicht das schnellste, also winkte Maxwell nach einiger Zeit eines der Speedboote heran, die die AIDA Gäste zwischen den Inseln shutteln sollte. Ich war halb eingeschlafen als Maxwell meinte, ich solle jetzt doch bitte umsteigen. Zum Glück waren gerade keine Gäste im Speedboot, die mein super Zeitmanagement mitbekommen haben... Also bin ich dann auf dem Wasser von Boot zu Boot gestiegen und dann ging es 5x so schnell wieder zum Hafen. Dann schnell in ein Tenderboot und ab zur Blu. Zehn Minuten vor meiner Duty war ich am Schiff. Und das nur durch die Freundlichkeit von Maxwell und den Bootsfahrern, und den 4 verschiedenen Booten an diesem Tag. Was für ein Erlebnis!


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