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...Geschwister unter sich...

  • Autorenbild: Lisann Hoefer
    Lisann Hoefer
  • 12. Feb. 2020
  • 5 Min. Lesezeit

Nachdem ich eine Woche in Perth verbrachte, flogen am 4. Oktober meine Brüder von Deutschland ein. Zwei Wochen wollten wir zusammen die Westküste bereisen, bevor es dann wieder gemeinsam in die Heimat nach Deutschland ging. Mit dem Sohn der netten Familie zusammen holte ich dann meine Brüder vom Flughafen ab, und es ging gleich in ein kleines Zimmer auf einem Campingplatz, ziemlich genau zwischen dem Haus, wo ich die letzte Woche lebte, und der Autovermietung. Ich hatte schon für das erste Abendessen eingekauft und so kochten und aßen wir am ersten Tag zusammen in der Campingküche. Am nächsten Morgen holte uns Jasmin ab und brachte uns mit all unserem Gepäck zu der Autovermietung. Es dauerte eine Weile bis wir mit dem Riesenmobil losziehen konnten, aber dann stand erstmal Einkaufen auf dem Plan!


Ein verzauberter Park

Tatsächlich hatte ich auf Instagram einen Park im Norden von Perth gefunden, der total verzaubert und besonders aussah. Der erste Tag war schon fast vorüber, aber dort waren wir während der Abenddämmerung und hatten unseren perfekten Start ins Abendteuer "Hello West Coast"!


Lancelin - Sanddünen zum Verlieben

Am nächsten Morgen sollte es nach Lancelin gehen. Neben dem Ort direkt an der Küste gibt es eine riesige Fläche voll mit weißen Sanddünen. Wir hatten uns vorher ein Board ausgeliehen und waren dann "Sandboarden", was super viel Spaß gemacht hatte. Nur den Sandberg wieder hochlaufen war dann doch immer wieder anstrengend! Irgendwann waren wir dann auch ziemlich kaputt und sandig und haben uns im Meer abgekühlt. Es war so gut wie keiner an dem Strandabschnitt und es war sogar eine kleine Badeinsel in der Nähe. Die hatte uns auch noch mehr oder weniger gerettet, denn nachdem Jonas und Linus schon auf dem Holzfloß standen, sahen sie einen großen schwarzen Schatten unter mir: ein ziemlich großer Rochen. Linus und Jonas schrieen histerisch, ich solle schnell aus dem Wasser kommen. Das war wirklich der größte Rochen, den wir sahen, und dann gleich beim ersten Mal baden. Zurück zum Strand geschwommen auf direkter Strecke, genossen wir noch die Leere bevor wir dann weiter fuhren.


Pinnacles Desert

Als Touristen mussten wir natürlich auch zum "Pinnacle Desert" und dort Halt machen. Allerdings haben uns die wahllosen Steinformationen längst nicht so gut gefallen wie der Zauberwald oder die endlosen Sanddünen. Wir machten uns einen Spaß daraus die "Pinnacles" als Spielplatz zu betrachten, kreative Fotos zu machen und den anderen Touristen bestmöglich aus dem Weg zu gehen. Auf den Fotos kommt es nun gar nicht so rüber, aber tatsächlich gibt es neben diesen Steinformationen einen riesigen Parkplatz, wo auch mindestens ein Reisebus immer am Start ist.


Schlafen direkt am Wasser

Mit einer der Lieblingsübernachtungsspots gehörte mit Abstand dieser. Es gab Wasser, es gab Strand, nicht viele Nachbarn, die aber am Morgen schon alle ganz früh wieder wegfuhren und es gab einen Spiele-Baum am Strand rumliegen, wo wir am Abend noch drauf saßen um den Sonnenuntergang zu bestaunen und am Morgen gab es dann die kleine Fotosession, bei der die Schwierigkeit bestand, in zehn Sekunden von der Kamera zum Baum zu rennen, dort drauf zu klettern und dann auch noch völlig lässig auszusehen. (Entschuldigung für den langen Satz.) Außerdem konnten wir am Morgen gleich baden gehen und blieben auch lange dort, weil es so ein schöner Ort war.

Für den Nachmittag hatten wir lediglich auch nur Entspanntes vorgesehen. Wir hielten kurz bei dem "Leaning Tree" in der Nähe von Greenough für ein Foto und fuhren dann aber weiter nach Geraldton. Wir spazierten an der Strandpromenade und kauften uns richtig leckere Sorten Eiscreme, da wir unser Gefrierfach im Campervan ausprobieren wollten. Eine Sorte aßen wir gleich auf, aber sie hielten sich auch ganz gut im Gefrierfach. Emus sahen wir auch - nicht nur hier - ziemlich viel. Die lustigen Straußähnlichen Wesen begegneten uns immer wieder, in Parks, am Straßenrand oder sonst wo!


Hutt Lagoon - ein pinker See

Weiter am Küstenrand entlang, führt die Straße an einem "Pink Lake" vorbei, den ich auch schon über Fotos bei Instagram und Co. auf meine Liste mit Fotostopps gesetzt hatte. Bestimmte Algen im Wasser färben das Gewässer pink und die Farbe ist zudem am intensivsten bei Mittagssonne. Als ich ein Foto machen wollte, meinten meine Brüder genervt, dass ich doch nicht wie jeder andere Tourist hier ein Foto machen könne. Da gerade ein kleiner asiatischer Junge hinter mir im Wasser spielte, bot sich die perfekte Gelegenheit für mal ein anderes Foto:


Kalbarri - atemberaubende Steilküsten

Weiter nördlich trifft man dann auf den Kalbarri National Park. Am ersten Tag entschieden wir uns dafür den Küstenweg entlang zu wandern, und da wir am liebsten alles davon sehen wollten, parkten wir an einem Ende des Wanderweges, wo es sogar Zugang zum Wasser gab, und ließen uns dann mit einem Taxi an das andere Ende vom Weg fahren. So konnten wir entspannt wieder zurück zu unserem Auto wandern. Es war kein einziger Mensch auf diesem Wanderweg, aber dafür tausende Fliegen und dazu kam noch die Sonne, die von oben so richtig ballerte. Wir waren sprachlos von der durchgängig atemberaubenden Sicht auf die Steilküste und unten im Wasser war eine riesige Gruppe Delphine, die uns auch immer wieder besuchten. Endlich angekommen am Auto, war der Plan nur Badesachen in die Hand und ab zum Wasser. Auch hier sind wir noch an der Felsenwand geklettert und waren die ganze Zeit allein in unfassbarer Umgebung.

Ich vermute mal, dass die meisten Besucher des National Parks in erster Linie in das Innland fahren, was zudem auch kostenpflichtig ist. Aber falls ihr mal hier seid, genießt die Küstenlandschaft, da ist keine Menschenseele, außer gelegentlich bei den Aussichtspunkten, weil die Touristen ja dort parken, ein Foto machen und zum nächsten Punkt fahren!

Danach brauchten wir einen Schlafspot, was in Kalbarri leider nicht so einfach zu finden ist. Erste Idee war an einer Bar den Besitzer zu fragen, ob wir auf dem Parkplatz hier über Nacht stehen dürften. Zurück kam eine Antwort mit der wir bei weitem nicht gerechnet hatten. Sie klang ungefähr so:

"Wenn ihr da vorne steht ist das nicht ganz so schön, dann sieht man das große Wohnmobil ja von der Straße aus. Mir gehören die Apartments hier hinter. Auf das Grundstück könnt ihr drauf fahren und da ist auch ein Grill, den könnt ihr benutzen."

Ich war mal wieder überwältigt von der Freundlichkeit der Australier und meine Brüder fanden es so absurd, dass sie fast dachten, er würde uns verarschen. Mit dankbaren Herzen fuhren wir mit schnell noch gekauften Sachen fürs Grillen auf sein Grundstück, wo es einen überdachten Grillplatz mit Tischen und Bänken gab, und fingen an, unser Abendessen zuzubereiten.

Überraschender Weise hüpften uns dort auch zwei Kängurus über den Weg, dessen Gesellschaft wir staunend genossen. Später gingen wir noch auf ein zwei Getränke in die Bar, um uns für diese Gastfreundlichkeit zu bedanken.

Am zweiten Tag wollten auch wir in das Innland des Kalbarri National Parks, wo es tiefe Schluchten und besondere Steinkonstellationen zusehen gibt. Bei dem berühmten "Nature Window" war eine Schlange von Touristen und danach waren die Wanderwege plötzlich leer. Auch hier plagten uns nur wieder Fliegen und die Hitze. Und diesmal hatten wir noch nicht mal den Wind vom Meer, es war kaum auszuhalten. Zum Glück waren es etwas kürzere Wanderungen, bzw. Gehwege zu Aussichtspunkten, sodass wir immer wieder Abkühlung im und sogar am Auto hatten. Das Duschen am Heck des Wohnmobils sollte uns allerdings noch so einige Kilometer kosten...


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