Ein Ausflug in den Garten – Jardín
- Lisann Hoefer
- 14. Sept. 2022
- 3 Min. Lesezeit
In welchen Garten ist wohl jetzt erstmal die Frage? – Jardín.
Jardín ist ein Örtchen ca. 3 Stunden südlich von Medellín. Es liegt in mitten von grün bewachsenen Hügeln und bekam seinen Namen, da es aussah wie ein schöner Garten.
Wir haben eine kleine Kaffeefarm besucht. Wo wir erstmal mit typisch kolumbianischen Mittagessen bedient wurden. Dieses war sehr lecker!
Im Anschluss haben wir den Weg von der Kaffeepflanze bis zum Kaffee wahrhaftig mitbekommen und durften mit anpacken. Das war eine coole Erfahrung, besonders als Kaffeeliebhaberin.
Von der Pflanze zum Kaffee
Wir sind mit Eimern umgebunden den steilen Hang hinunter und sammelten die reifen Bohnenkapseln, die roten und gelben. Darin sind zwei Bohnen umhüllt von einer glibberigen Membran. Schmeckt ganz ok, aber überhaupt nicht nach Kaffee.
Wir haben auch eine kleine Pflanze, die aus der gesprossten Bohne wächst, in die Erde gepflanzt.
Dann haben wir den Ort gesehen, wo die Bohnen für mehrere Tage gewaschen werden und dann schließlich in drei verschiedene Qualitäten getrennt werden. Die nicht so guten Bohnen schwimmen oben und die guten sind schwer und bleiben am Boden.
Der gute Kaffee ist normalerweise für den Export und nur der drittklassige Kaffee bleibt in Kolumbien.
Die Bohnen werden dann anschließend getrocknet und geröstet. Es wurde für uns dann natürlich noch Kaffee gemacht. Auf drei unterschiedlichen Weisen: Frenchpress, Mokka (Bialetti) und Filter. Uns wurden die Techniken erklärt, aber zubereitet haben die Leute den Kaffee trotzdem ziemlich falsch. Viel zu wenig Kaffee, am Ende konnte man bei allen Bechern durchgucken. Ja Becher, Plastikbecher.
War schon ein kleiner Graus. Gerade Kaffee aus der Mokka ist Espresso ähnlich und sollte wirklich stark sein. Schon ein trauriger Anblick und vor allem trauriger Geschmack war das, dass die Farmer hier selber gar nicht wissen, wie die Kunst des Kaffees wirklich funktioniert.
Ich glaub dieses Bild sagt mehr als tausend Worte...
Zurück im Dorf war es schon fast wieder Abendbrotszeit und wir liefen durch den strömenden Regen zu einem Restaurant. Das ist wohl dass Geheimnis des Grünen Gartens hier. Denn es hat echt soooo viel geschüttet.
Guten Kaffee bitte!
Am nächsten Morgen hatten Sabrina, Annika und ich keine Lust auf das lieblose Hostel Frühstück, welches aus einer dicken Scheibe Weißbrot und Rührei bestand. Wir gingen zum Hauptplatz in Jardín mit großer Kirche, bunten Häusern und vielen Sitzplätzen in der Sonne, die sehr verlockend aussahen.
Unser einziger Auftrag war jedoch, das Kaffee-Trauma das Vortages hinter uns zu lassen und das haben wir zum Glück geschafft!
Meine Freude darüber:

Natur pur: Wir kommen!
Mit dem Jeep ging es einen holprigen und recht langen Weg zum Start zur Wanderung zum Wasserfall mit dem Namen "Cueva del Esplendor". Egal wie viele Wasserfälle, es ist immer wieder schön die Kraft von Wasser am Körper zu spüren, das Wasser nur beim daneben Stehen im Gesicht zu spüren und das Geräusch von dem Aufprall des Wassers zu hören. Ich liebs.
Klapperkiste für den guten Ausblick
Unser letzter Programmpunkt war eine heikle Fahrt über eine kleine Schlucht um den Blick aufs Dorf zu genießen. Ein guter Abschluss und interessante Mechanik. Aber alle sind heile von A nach B gekommen und auch wieder zurück.
Es war ein wirklich cooles Wochenende. Kaffeetrauma ist überstanden.
Aber ein neues Trauma entstand auf der Rückfahrt, als wir statt 3 Stunden Fahrt 6 Stunden benötigten, da sooo viel Stau war. Das Trauma heißt Amagá und ist der Ort, der auf der Hinfahrt schon zu einer großen Verzögerung führte. Wenigstens hatte ich mir – dank der Empfehlung von meiner Kommilitonin – Nachspeisen bei "Dulce de Jardín" gekauft (und Sabrina und Annika Schokotorte), die unsere Frust über den Stau für eine Zeit sänftigte. Die Empfehlung kann ich nur weitergeben... Zusammen mit dem Tipp, nicht am Sonntagabend zurück zu reisen ;)
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