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Die Karibikküste Kolumbiens

  • Autorenbild: Lisann Hoefer
    Lisann Hoefer
  • 13. Jan. 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Zum nördlichsten Punkt Südamerikas

Mein letzter Abschnitt meiner Kolumbienreise war die nördliche Küste. Gemeinsam mit einer Freundin aus Medellín, Eliza, bin ich nach Riohacha geflogen. Wir hatten von dort aus eine Tour im Jeep zum nördlichsten Punkt Südamerikas gebucht – Punta Gallinas. Am ersten Tag ging es bei Hitze im Allradfahrzeug nach Cabo de La Vela. Auf dem Weg dorthin querten wir viel Wüste und unbefestigtes Gelände, wir besichtigten kurz einen Ort, wo Meersalz durch natürliches Trocknen gewonnen wird, und wir sahen die unterschiedlichsten Pflanzen- und pflanzenlosen Landschaften an nur einem Tag. In unserem Jeep saß noch eine Gruppe von vier Argentiniern die zusammen reisten. Wir verstanden uns super gut und hatten schöne Momente und witzige Fahrten.


Die Reise in kurzen Sätzen zusammengefasst:

Eine interessante Führung und Sitzen auf einem Berg Salz.

Ausgetrocknetes Meer überqueren und eine weite Sicht in die Ferne.

Stürmisches Meer und windige Aussichtspunkte, zum Beispiel den "Pilón de Azúcar".

Die Nächte schliefen wir in Hängematten teils mit Sicht auf den blauen Ozean.

Es ging abenteuerlustig mit dem Board von der Sanddüne ins Meer.

Tolle Sonnenuntergänge und der Sternenhimmel war atemberaubend.

Am nördlichsten Punkt Südamerikas Mate trinken ;)


Weihnachten in Riohacha

Am 24. Dezember saßen wir zunächst erstmal viel im Jeep und sind dann am frühen Nachmittag in unserem Hostel angekommen. Für Weihnachten hatten wir uns ein etwas schöneres Hostel rausgesucht, mit Pool und Gemeinschaftsküche auf der Dachterrasse. Wir haben was gekocht und sind tatsächlich sehr früh ins Bett gegangen, weil wir sehr kaputt von der Reise waren. Am 25. machte Eliza dann eine Tagestour und ich telefonierte lange mit meiner Familie und war wenigstens ein bisschen bei dem Weihnachtsfest dabei. Außerdem spazierte ich ein bisschen durch Riohacha und hab mir in einer Rooftop-Bar weiße Weihnachten im Glas bestellt: Kokoslimonade.


Palomino genießen

Wir sind dann gleich weiter nach Palomino. Ein super süßes kleines Hippie-Surfer-Örtchen. Tatsächlich aber voll mit Ho(s)tels und vielen vielen Menschen von eigentlich überall auf der Welt. Es gibt viel Musik, Bars, Cafés, Restaurants und vieeel Strand. So viel macht man dort auch eigentlich nicht, lediglich das Leben genießen. Eliza und ich waren außerdem mit "Wasser-Donuts" auf dem Fluss. Und das ist auch einfach eine sehr entspannte Angelegenheit, einfach treiben lassen, vielleicht noch mit einem Bierchen in der Hand und hoffen, dass der Sonnenbrand nicht so stark sein wird.


Ein kleines "Hostelhopping"

Dann bin ich zunächst ins "El Río Hostal", welches bekannt ist für seine guten Parties. Die Party war jetzt nicht was ich erwartet hatte, da der DJ einfach zu spät war, aber was soll man machen. Dann musste ich mich halt (bzw. wir alle) mit einer Spotify Playlist zufrieden geben. Außerdem was bringt es mir rumzuschmollen, einfach trotzdem genießen und feiern. Ich hatte auch Glück und habe eine nette Truppe von einigen Engländern kennengelernt, die so viel Geld hatten, dass sie mich fast den ganzen Abend auf Getränke einluden. Abgesehen von der Party, ist das Hostel auch einfach super schön gelegen. Direkt an einem klaren Fluss, in dem ich am Morgen ganz alleine badete, sind viele kleine Häuschen im Grünen gelegen. Außerdem gibt es ein Restaurant, eine Bar und eine Bäckerei auf dem Gelände, da es weit weg von einem Ort gelegen ist, einfach in Mitten der Natur.

Als zweites bin ich für eine Nacht ins "The Valley Hostel". Auch ein Hostel in Mitten der Natur, wo ich erstmal nach einer kurzen Busfahrt gute 20 Minuten hinwanderte und dabei drei Mal den kleinen Fluss durchquerte. Kleine offene Häuschen befinden sich in hügeliger Landschaft mit tollen Blicken und Orten um diese Aussichten zu genießen: von einer riesigen Schaukel, einem großen Netz und sogar von der Toilette.


Wandern im Tayrona Nationalpark

Das Hostel war nah am Haupteingang des Tayrona Nationalparks gelegen, weswegen ich es in erster Linie aussuchte. Am Morgen bin ich zum Eingang habe dort eine Hängematte für eine Nacht reserviert und meinen großes Rucksack dort untergebracht. Dann bin ich zum anderen Eingang, um die Höhenmeter am ersten Tag zu überwinden. Erst bin ich zu dem Strand "Brava" und habe dort meine Siesta – Mittagspause – gemacht. Außerdem habe ich andere Reisende getroffen und wir nahmen uns der Aufgabe an, eine Kokosnuss zu öffnen. Am Nachmittag bin ich dann einen weiteren Berg rauf und passierte schließlich wunderschöne Strände um dann zu meinem Schlafplatz für die Nacht zu kommen. Die Wanderwege waren relativ leer; ich bin nur wenigen Menschen begegnet. Ab und an hörte oder sah ich die Affen in den Baumkronen und es war schön den Geräuschen des Dschungels zu lauschen.

Am Capo San Juan wird man dann von diesem Blick belohnt und ich war auch zum perfekten Zeitpunkt dort um den Sonnenuntergang an diesem schönen Ort zu sehen.

Außerdem habe ich mir gedacht, wenn ich spät ankomme und am nächsten Morgen wieder weiter ziehe, gehe ich den ganzen Tagestouristen aus dem Weg. Trotzdem sind viele Menschen am Cabo San Juan gewesen, da es auch einen sehr großen Campingplatz gibt und auch gerade Ferien in Kolumbien sind. Am Abend gesellte ich mich zu einer Gruppe und wir spielten Karten bis das Bett... ich meine die Hängematte, mich rief.

Der Morgen und Sonnenaufgang war sehr magisch, dafür hat sich diese etwas ungemütliche Nacht auf jeden Fall gelohnt. Nach einer gewissen Zeit, die ich noch dort am Strand verbrachte, zog ich weiter und machte noch eine kleine Pause beim Strand "Piscina". Dort ist das Meer ruhig, da die Wellen schon vorher brechen und der Strand wie ein natürliches Schwimmbecken ist, daher auch der Name Piscina. Der Rückweg war verhältnismäßig flach, doch ich war trotzdem glücklich am Mittag wieder am Haupteingang anzukommen.

Außerdem beobachtete ich einen Kokosnuss-Pflücker und muss sagen, das ist wirklich ein Job, den man nicht angemessen bezahlen kann.


Silvester mit Freunden in Minca

In Palomino habe ich echt tolle Menschen kennen gelernt und wir endeten damit uns alle Silvester wieder zusehen, in Minca. Minca ist ein super kleiner Ort in den Bergen in der Nähe von Santa Marta. Wir aßen gemeinsam Wraps und hatten einen schönen festlich gedeckten Tisch, der sehr ähnlich aussieht wie bei dem klassischen Neujahrsessen Raclette. Anschließend sind wir zu einem Aussichtspunkt gegangen um die Stadt bei Nacht zu sehen, und haben dort mit Bier, Musik und einer tollen Truppe ins neue Jahr 2023 gefeiert.

Die anderen Tage in Minca war ich wandern, bei Wasserfällen baden (teils mit echt zu vielen Menschen) und wir haben die Zeit am Hostel voll ausgekostet. Unser Hostel selber hatte einen Flusszugang in dem ich mich ab und an abkühlte. Außerdem haben wir viel gekocht die Tage und es kam fast ein bisschen WG-Feeling auf als wir den Laptop auf der Terrasse aufstellten und einen Film schauten.


Wiedersehen mit Eliza in Taganga

Taganga ist ein kleinerer Nebenort von Santa Marta, in dem ich nach bestimmt 1,5 Wochen wieder auf Eliza traf. Wir hatten ein super süßes Hostel gefunden mit einem tollen Blick auf die Bucht, in der Taganga liegt. Wir waren am nahegelegenen Strand (Playa Grande), der allerdings so überfüllt war, dass wir es nicht so richtig genießen konnten. Wenigsten gab es von dort einen echt tollen Sonnenuntergang und später im Ort haben wir bei der besten Pizzeria der Karibikküste hier gegessen – würde ich jetzt mal so behaupten.


Tayrona Teil 2

Von Taganga aus ist es auch möglich, Bootsfahrten zu Stränden im Tayrona Park zu machen. Nach dem vollen Strand am Vortag, hatten wir uns einen leeren Strand gewünscht und die Wahl fiel auf den Strand Chengue und vorher waren wir sogar noch an einem kleineren noch einsameren Strand (Playa Amor). Eliza war leider krank am Morgen und blieb im Hostel. Ich war dann mit zwei kolumbianischen Familien im Boot, die mich wieder freundlich aufnahmen. Die Bootsfahrt war ein reines Abenteuer, denn die See war alles andere als ruhig. Ich hatte mich immer sehr gefreut, wenn die Bootsfahrten zu einem Ende kamen und der Zielort in Sicht war. Belohnt wurden wir mit klarem Wasser und sogar einigen Korallen und Fischen. Der Chengue Strand sieht besonders cool aus der Luft aus, was ich leider nur auf Google Maps sehen konnte. Aber es gibt zwei Seen, die direkt an der Küste gelegen sind und sie machen das Luftbild wirklich malerisch.


Eine Pause in Santa Marta

In Santa Marta war ich dann eigentlich nur um Wäsche zu waschen, ich habe in Cafés und im Hostel entspannt und hatte mir noch eine Massage gegönnt, die ich nach der Bootsfahrt allemal brauchte.

Kleiner Funfact: Santa Marta ist die älteste Stadt Kolumbiens.

1 Comment


Dagmar Hoefer
Dagmar Hoefer
Jan 14, 2023

Liebe Lisann,

du schreibst so lebendig und ich habe dadurch das Gefühl dabei zu sein. 😎

Diese Eindrücke werden dich dein ganzes Leben begleiten und irgendwann kannst du deinen Kindern davon erzählen . Saug alles auf und nimm eine große Portion des Glücklichseins und Dankbarkeit mit nach Deutschland. Big Hug Daggi

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