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Die Welt steht Kopf

  • Autorenbild: Lisann Hoefer
    Lisann Hoefer
  • 17. Juni 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Während der letzten Monate und immer noch steht unsere Welt Kopf. Die Sachen, an die unsere Gesellschaft nun für einige Jahrzehnte gewöhnt ist, sind nicht möglich. Das Fliegen in entferne Länder und sogar der Besuch im Nachbarland wird zur Schwierigkeit. Bis zu dem viertägigen Ausflug zum Edersee (siehe letzten Blogeintrag), war ich Zuhause in Meinersen oder vielleicht mal in der südlichen Lüneburger Heide. Es ist fast zwei Jahre her gewesen, dass ich solange in Meinersen war und nicht jedes Wochenende einen Ausflug gemacht habe. Da kam es doch sehr oft vor, dass ich die Tage der Woche durcheinander brachte.

Ein Sprung zurück in die Vergangenheit

Vor ein paar Monaten waren Nudeln, Mehl und Co. nicht mehr in Supermarktregalen zu finden. Die Welt steht Kopf. Klopapier wurde gehamstert und nun haben die Märkte zu viel davon im Laden, weil alle Klopapier in ihren Häusern türmten. Die Welt steht Kopf. Und wir dürfen unsere Freunde und Familie, die nicht mit uns wohnen, nicht umarmen. Die Welt steht Kopf.

Masken im Supermarkt, Winken zur Begrüßung, auch wenn man direkt voreinander steht, und regelmäßige Spaziergänge mit Freunden sind zur Normalität geworden. Aber ich gebe zu, nun umarme ich doch ab und zu meine Liebsten und lass es mir nicht nehmen, nur weil es in Strömen regnet, mich nicht mit meinen Freunden zu treffen. Ich glaube es ist sehr normal, dass wir diese Abstandsregeln nicht zulange einhalten können. Trotzdem habe ich Respekt vor denen, die sich immer noch isolieren und ihre Eltern und Großeltern nicht besuchen, aber hinterfrage auch nicht mehr diejenigen, die viel früher als ich ihren Freunden in die Arme gefallen sind. Wir Menschen sind eben soziale Wesen.

Treffen in der Natur

Ein Treffen mit meinem Bruder und seiner Familie irgendwo mittig zwischen Hamburg und Meinersen war nach einigen Wochen "Isolation" ein Highlight in der Coronazeit:

Spaziergänge in Meinersen

Die vielen Spaziergänge in Meinersen und in den Wäldern und Feldern dort, haben mir gezeigt wie schön es doch bei uns im Dorfe eigentlich ist. Die schönen Fachwerkhäuser, die Weite der umliegenden Felder und die Klänge des Waldes. An manchen Stellen liegen zahlreiche Steine, die ganz verschieden von Kindern sowie Erwachsenen gestaltet wurden.

Direkt an der Oker in der Nähe der Wehranlage ist auch einer meiner Lieblingsspazierrouten. Dort gibt es den Wasserspielplatz, Fischteiche und den Steg direkt am Wasser, wo man schön den Sonnenuntergang genießen kann. Die folgenden Fotos sind von vor zwei Jahren, an dieser idyllischen Stelle in meinem Heimatörtchen:

Treffen im Garten

Unser Garten wurde auch irgendwann zum Treffpunkt, und wurde wahrscheinlich so gut genutzt wie lange nicht mehr. Mit Abstand auf der Terrasse oder eine Runde Wikinger Schach. Ein so schöner Garten...

... wäre da nicht seit neuestem eine riesige Baustelle direkt neben uns. Der automatische Wecker in der Woche um Sieben Uhr, welcher für manche wahrscheinlich kein positiver Gesichtspunkt wäre, ist das einzige was sich positiv in meinen Alltag integriert und mich zum Morgenmenschen gemacht hat.

Die Drone von Jonas ist nun auch immer bei jedem Treffen dabei. Und sie ist nicht nur ein Spielzeug für Erwachsene sondern macht auch richtig schöne Fotos!

Wir haben uns die Zeit so schön wie möglich gestaltet und auch die Nichte in den Arm zu nehmen habe ich mir dann nicht nehmen lassen!


Kanutour mit Kaylin auf der Oker/Aller

Nachdem ich so begeistert von meiner Tour um den Edersee war, war ich gleich total motiviert, als meine Freundin Kaylin den Vorschlag einer zweitägigen Kanutour machte. Wir konnten ein Kanu von Freunden benutzen und packten das Boot voll mit Essen, Spirituskocher, Badesachen und natürlich Biwak, Isomatte und Schlafsack. Los Gehts!

Wir haben insgesamt an den zwei (wohl eher 1,5 Tagen, dank Gewitterwolken...) vier Wehranlagen durchquert. Bei zweien davon mussten wir das Boot außen herum tragen und bei den anderen beiden gab es eine Bootsrutsche. Das war dann wohl der Ersatz von Achterbahnen in Freizeitparks. Was ein Spaß. Es war wirklich heiß und eine Abkühlung im Wasser war genau das richtige nach dem Paddeln in der prallen Sonne.

Nach einer saftigen Wassermelone, die mit einem stumpfen Messer und der Kraft unserer Hände zerlegt wurde, haben wir mit dem selben Kocher, der mich in Hessen am Edersee begleitet hat, Nudeln gekocht. Wir haben viel geredet und konnten eine Schwanfamilie in der Abendsonne beobachten.

Am nächsten Morgen haben wir lange an unserem Schlafplatz kurz vor Wienhausen gelegen und haben uns so richtig Zeit gelassen, bis wir wieder im Kanu Richtung Celle saßen. Da wir am Nachmittag ein Gewitter erwarteten, ließen wir uns dann gegen Mittag noch vor Celle abholen. Dabei hätten wir wohl in Celle noch ein Eis essen müssen...

Das war echt eine wunderschöne Tour. Flussabwärts mit strahlendem Sonnenschein und viel Zeit um über Dieses und Jenes zu reden. Meinersen und unsere Umgebung ist echt gar nicht so schlecht, sogar richtig schön. Denn trotz der Coronazeit und den Reisebeschränkungen kann ich sagen:


Oh du schöne Welt!

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