Die Welt ist doch so klein
- Lisann Hoefer
- 10. Mai 2019
- 4 Min. Lesezeit
Wie oft man diesen Satz in der heutigen Zeit doch hört. Durch die enorme Globalisierung ist es doch immer wieder unfassbar, wie viele in die weite Welt reisen und auf Abenteuerreise losziehen. So kam es dann tatsächlich dazu, dass ich mich mit Meinersern in Sydney traf. Die Zeit war knapp, denn nach Big Camp waren Alina und Nicklas nicht mehr lange in Sydney, bevor sie wieder die Heimreise nach Deutschland antraten. Die letzten drei Monate, die ich nämlich ganz friedlich in Cooranbong verbrachte, waren die beiden schon in Melbourne, im Outback, Cairns und in vielen Orten mehr. Es gab viel zu erzählen. Aber nun erstmal zum Anfang meiner Zwei-Tages Tour in Sydney.
Tag 1
Den Sonntag nach Big Camp bin ich dann gleich morgens mit dem Zug nach Sydney aufgebrochen, um möglichst viel von dem Tag auszunutzen. Ich hatte super viel Glück mit dem Wetter. Strahlender Sonnenschein, sommerliche Temperaturen und keine einzige Wolke am türkisblauen Himmel. Und was nach drei Besuchen Sydneys (immer mit zwei kleinen Mädels im Petto) immer noch auf meiner ToDo-Liste stand, war natürlich das Opernhaus und den besten Blick auf das architektonische Meisterwerk zu sichten. Das Wetter für den besten Schnappschuss stimmte schonmal. Ich bin gleich los zum Opernhaus und habe die Mittagssonne, Livemusik und ein kühles australisches Pale Ale am Wasser genossen.
Danach habe ich die bestmögliche Fähre genommen, die am Opernhaus vorbei fuhr, unter die Harbour Bridge hindurch und die Sicht auf die Stadtviertel Rocks (das historische Viertel) und Darling Harbour (das Viertel mit viel Unterhaltungs- und Erholungsmöglichkeiten, Fußgängerzone und u. a. China Town) gewährte.
Auf dem Rückweg bin ich am Luna Park ausgestiegen, der am gegenüberliegenden Ufer des Opernhaus gelegen ist. Der Luna Park ist ein Vergnügungspark, der erstmals im Oktober 1935 eröffnet wurde und seitdem eine komplizierte On-Off-Beziehung mit den Besuchern führt. Durch unter anderem einen Feuerausbruch in der Geisterbahn und einen störenden Lärmpegel der Holzachterbahn wurde der Luna Park oft zeitweise geschlossen. Seit 2004 ist der Park aber wieder neu konzipiert, renoviert und nun wiedereröffnet. Viele bunte Achterbahnen, das Riesenrad und das große Eingangstor kennzeichnen den Vergnügungspark. Der Luna Park war den kleinen Besuch am Sonntag Nachmittag alle mal wert und Tänzer boten auch eine kleine Showeinlage, welche nett anzuschauen war.
Danach bin ich wieder zurück mit der Fähre gefahren und bin durch die Altstadt und die bekannten Rocks Märkte geschlendert. Niedliche Stände, vielfältige Foodtrucks und stimmungsvolle Straßenmusik an allen Ecken fügte sich zu einem wunderschönen Ambiente zusammen. An diesem Nachmittag hab ich mich in Sydney verliebt und konnte gar nicht genug von dieser idyllischen Stimmung bekommen. Die Verkäufer an den Ständen waren so freundlich und haben mich nett beraten. Das späte Mittagessen, bzw. frühe Abendessen an einen der Essensstände war unheimlich lecker. Und die Straßenmusiker waren so zahlreich, dass, wenn die eine Melodie gerade leise verschwand, man die nächste Melodie schon in naher Ferne hören konnte.
Mit ein paar Kleinigkeiten der regionalen Stände im Gepäck habe ich mich schließlich auf den Weg zu meiner Unterkunft im Viertel Kings Cross gemacht und eingecheckt. Für die eine Nacht war ich in einem Mehrbettzimmer eines Backpackerhostels. Super günstig, und dementsprechend sah es auch aus. Aber es war eine gute Erfahrung, da ich wohl bald öfter in solchen Hostels nächtigen werde, wenn ich durch Australien und Neuseeland reise. Ich bin nicht lange dort verweilt, da ich mir im Zug nach Sydney Tickets für das Comedy Festival besorgt hatte und zügig los musste. Wobei ich mich jedes mal frage, wieso ich immer noch pünktlich bin, denn in Australien fängt nichts zu der genannten Uhrzeit an. Pünktlichkeit wird hier eher klein geschrieben. Aber ich glaube in diesem Aspekt dringt einfach meine deutsche Kultur durch. Denn wer hat das nicht von seiner Familie gesagt bekommen: Fünf Minuten vor der Zeit, ist Soldatens Pünktlichkeit. Also in meinem Kopf ist das auf jeden Fall fest eingraviert. Die australische Kultur ist was Zeit betrifft sehr viel gelassener als die deutsche. Naja, zurück zum Thema: Alina und Nicklas konnten mich zum Festival leider nicht begleiten, da sie zum Abschiedsessen bei Freunden eingeladen waren. Aber auch allein hab ich die Stand-up Comedy sehr genossen, sodass ich gleich für eine zweite Show Tickets gekauft habe und in nettem alternativ gestaltetem Ambiente den Abend mit den unterschiedlichsten Menschen verbrachte. Stand-up Comedy in zweiter Sprache war eine Herausforderung, hat mich aber geschult und war dennoch super witzig. Comedians aus der ganzen Welt (mit den witzigsten Akzenten) unterhalten die Einwohner von Sydney und Umgebung für einen ganzen Monat. Nun kann ich auch endlich sagen, dass ich bei einem Festival in Sydney war! Hurray!
Tag 2
Am nächsten Morgen haben sich dann Alina und Nicklas auf den Weg in die Innenstadt gemacht und mich sogar an meinem Hostel abgeholt. Wir haben grundsätzlich zusammengefasst nicht viel gemacht: erzählt, erzählt, erzählt und gelaufen. Wir sind echt viel gegangen, aber wenn man sich so lange nicht gesehen hat und dann auch noch so viel erlebt hat, gibt es eben viel zu erzählen. Aber ohne Spaß guckt euch das mal auf der Karte an, was wir gelaufen sind:

Wir haben alle Touripunkte innerhalb drei Stunden abgelaufen: Botanischer Garten, am Opernhaus vorbei, der Hafen, Rocks, Darling Harbour und China Town. Und wir sind die ganze Zeit am Ufer von Sydneys Harbour entlang geschlendert - so schön. Nach dem ganzen Gelaufe hatten wir dann auch so richtig Hunger und was isst man in China Town? Chinesisch natürlich. Wir hatten wirklich eine tolle Zeit gemeinsam. Womit wir auch übereinstimmten, war, dass es ganz schön surreal ist, sich auf der anderen Seite der Erde zu treffen. Irgendwie ist diese Welt doch so klein.
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