Teamwork, Team Spaß, Teamer Leben
- Lisann Hoefer
- 24. Sept. 2020
- 4 Min. Lesezeit
Die wenigen Male als ich im Forellenhof mit meinem Bruder telefoniert habe, fragte er mich immer, wie es denn so in der "Forellenhof Bubble" ist. Denn tatsächlich vergisst man dort vieles was so in der Welt passiert. Auch durch die entschärften Regeln zu Covid19 in Kärnten, bekam man kaum was von Corona mit. Die intensive Zeit mit dem Team ist schön, aber kann einen auch mal auf gewisse Stresslevel bringen.
Biker Week
Insgesamt war ich nun 11,5 Wochen dort, abschließend mit der Biker Week. Das große Harley Davidson Festival, welches sonst zu diesem Zeitpunkt im Jahr immer statt findet, fiel leider aus. Stattdessen gab es eine Ersatzveranstaltung, wo kleine Bands verteilt auf Geländen in der Region am Faaker See auftraten. An zwei Abenden hatten auch wir Bands an unserem Hof. Es hat super Spaß gemacht mal in dieser ganz anderen Woche am Forellenhof zu sein, uns aber auch so manche Nerven gekostet.
Zum Sonnenaufgang auf den Petelin
Am Vorabend um ca. 22 Uhr wurde mir bloß schnell gesagt: "Morgen früh gehts auf den Petelin. Treffen um 5:30 Uhr auf dem Hof." Als mich am Morgen dann der Wecker aus dem Tiefschlaf riss, war keine Zeit sich nochmal auf die andere Seite zu rollen. Aufgestanden, angezogen und zu den Anderen. Im zügigen Tempo ging es dann auf unseren Hausberg, den Petelin. Und nach einer knappen halben Stunde war man auch schon am Aussichtspunkt auf den Wörthersee und die Drau. Mein wundervolles Team hat natürlich an alles gedacht und Tee, Kaffee und Becher aus ihren Rucksäcken gezogen. Der rote Himmel war schon lange sichtbar, noch bevor die ersten Sonnenstrahlen den mit Bergen besetzten Horizont erklommen. Das erste warme Licht schien uns in die Gesichter während wir die kalten Hände an dem heißen Becher wärmten.
Essen auf der Burgruine Finkenstein
An einem Tag der Woche hat unser Koch immer frei und die Gäste gehen in den Restaurants der Umgebung essen und häufig auch wir. An diesem einen Mittwoch sind wir zu der Burgruine Finkenstein gegangen, die neben leckerem Essen (und leider kleinen Portionen) auch ein super schönes Ambiente bietet.
Wandern und Mountainbiken auf der Turracher Höhe
Ein Teamevent war der Ausflug zu der Turracher Höhe. In einer Woche, wo sich die Gäste die wir hatten selbst bespaßten, nahmen wir die 75 minütige Fahrt auf uns und besuchten das ganzjährige Ski- und Wandergebiet. Siggi und ich haben uns für das Wandern entschieden und so einige außergewöhnliche Dinge gefunden. Zum Beispiel stand auf einer vom Wanderweg abgelegenen Wiese eine Gondel, die wir nur durch Stampfen durch den Sumpf erreichen konnten.
Unsere Teamkollegen hatten Mountainbikes dabei und sind mehrere Male mit dem Sessellift hochgefahren und den Flow Trail wieder hinunter. Dabei haben sich unsere Wege so manche Male gekreuzt und es gab eine Foto- und Videosession.
Da es nicht mehr weit zum Gipfel war, entschlossen wir uns auch noch diesen mitzunehmen, auch wenn die Zeit langsam wirklich knapp wurde. Dies war wirklich rundum ein richtig schöner Tag, wo für jeden das Richtige dabei war!
Mein letzter und erster Tag am Schwarzsee
Komischer Weise bin ich nie die Tour zum Schwarzsee mit den Gästen gegangen, obwohl diese nun auch schon mindestens drei Jahre im Aktivreise-Programm zu finden ist. Denn Anneke und Marieke haben dieses wunderschöne Fleckchen Erde gefunden, als sie auf der Suche waren nach neuen Touren für die Gäste. Wahrscheinlich brauchten wir immer wen, der den Weg guiden kann und es waren noch andere Arbeiten am Haus zu tun. So befindet man sich quasi in einem Teufelskreis. Umso besser war es dann, als wir an meinem letzten Tag nachdem wir noch am morgen zügig sieben Zimmer geputzt hatten, zu dem Ausgangspunkt der besagten Wanderung fuhren.
Von dort ging es einen Waldweg entlang, der nach guten 1,5 Stunden erst zur Schwarzseehütte führte und dann aber auch noch weiter zu dem wunderschönen kleinen Bergsee. An diesem Tag war es so klar, dass man weit in die Alpen schauen konnte. Einfach nur herrlich!
Auf der Hütte gab es leckere Jausenplatten, Kaiserschmarren und Mehr. Die Weinspritzer haben in der warmen Sonne besonders gut geschmeckt.
Am Parkplatz wo unsere Autos standen, war eine verlassene Bergbahn und ein verlassenes Restaurant, welche wir erkundeten. Ich glaube da spuckt's. Nachts würde ich mich da auf jeden Fall nicht hin trauen. Beim Stöbern haben wir so einiges gefunden, aber die Skipisten-Schilder haben uns dann überzeugt, so dass wir uns auch einige als Mitbringsel mitnahmen
Der Rückweg lief nicht so flüssig. Ein Stopp musste noch beim Spar gemacht werden, wir brauchten Wegwein. Und nein, Anneke kam nicht mit einer oder zwei Flaschen wieder. Sie hatte für jeden eine Flasche vom günstigsten Grünen Veltliner, ganz Corona-freundlich. Der zweite Stopp war am Faaker See. Es wurde kurz ein Gedanke laut ausgesprochen: Springen wir schnell in den Faaker See. Und alle waren dabei. Alle Klamotten aus, kurz in den See gehüpft und triefend wieder zurück ins Auto. Ein Blick eines Passanten war besonders lustig. Dieser war nämlich super eifersüchtig auf den Spaß, den wir hatten, im Vergleich zu ihm, so wie er mit seiner Freundin Arm in Arm auf einer Bank saß. Nun kann man sich nur vorstellen wie der Abend weiter verlief. Nur zwischendurch musste ich meine Sachen auf dem gesamten Hof zusammen suchen. Als ich dann endlich fertig gepackt hatte, fand ich fast das ganze Team im Camper Van von Yassi vor. Lang habe ich es bei der stickigen Luft nicht da drin ausgehalten. Aber ich muss sagen, das war wirklich ein richtig schöner letzter Tag!
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