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Geothermale Naturwunder und mehr auf der Nordinsel

  • Autorenbild: Lisann Hoefer
    Lisann Hoefer
  • 16. Sept. 2019
  • 6 Min. Lesezeit

Bevor wir auf die Fähre fuhren, erhielten wir eine süße Überraschung: Jan buchte unsere Tickets und hat einen guten Deal gemacht, sodass wir VIP Eintritt für die Lounge bekamen. Wir hatten unbegrenzt Essen und Getränke aller Art während der guten drei Stunden Überfahrt nach Wellington.  Außerdem genossen wir auf dem Außendeck die Aussicht auf die vorgelagerten Buchten und später die Sicht auf die Hauptstadt Neuseelands.

Wir fuhren gleich zu unserem Schlafplatz der nah am Stadtzentrum gelegen war. Ich schlenderte ein bisschen durch die Innenstadt und am Abend lauschten wir Jazz in einer gemütlichen Craft Beer Bar. Wellington ist eine süße Stadt, doch da unser Zeitplan doch sehr knapp ist, verließen wir die Stadt und zogen die Natur vor. Es hat zudem aus Eimern geschüttet, den ganzen lieben langen Tag. Wir fuhren bis zum „Tongariro National Park“, aber der gleichnamige Vulkan war durch einen dicken grauen Wolkenschleier verdeckt. Wir spazierten einen kleinen Weg im National Park um eine Ahnung von der Vegetation hier zu bekommen. Dabei überraschten uns tatsächlich einige Schneeflocken.

An diesem Abend suchten wir nach einem geeigneten Campingplatz und stießen auf eine interessante „Farm“, die „Awhi Farm“. Zu der Jahreszeit und bei dem nassen Wetter waren wir die einzigen wie es zuerst schien. Wir suchten verzweifelt die Inhaberin, doch bemerkten bloß den Hund und das Hausschwein. Nach einiger Zeit hörte sie dann doch den Hund Honey bellen und begrüßte uns herzlich. Diese Gemeinschaft hier bestand aus - ich nenne sie mal - „Hippie-Maoris“, die selber ihr Gemüse und Kräuter pflanzten, das Warmwasser aus Solarenergie gewannen und natürlich ihre Toiletten kompostierten. Und das dicke Hausschwein hat uns am nächsten Morgen mit seinem Grunzen aufgeweckt.

Ganz in der Nähe gab es die ersten thermalen Wasserquellen zu beobachten, von denen wir noch mehr in Rotorua zu sehen bekamen. Neben einem kleinen Rundweg durch diese Wunder, gönnten wir uns dann auch einen privaten Hotpool mit dem heilenden Wasser.

Wir umfuhren den See Taupo, der der größte See Neuseelands ist. Es war stets sehr bewölkt und regnerisch, doch davon ließen wir uns die Laune nicht vermiesen.

Wir haben uns bei Mc Donalds Lunch geholt und es in dem Flugzeug neben an verspeist. Das hört sich erst Mal komisch an, aber das historische Flugzeug hat seinen Ruheort hier bei dem Fastfood Restaurant gefunden und ist wohl ein Must-See in Taupo geworden.

Danach bestaunten wir die „Huka Falls“. Gewaltige Wassermassen strömen durch einen engen Kanal und auch bei grauen Wolken war das Wasser noch Türkisblau!

Da das Wetter zu wirklich nicht viel zu gebrauchen war, entschlossen wir uns wieder eine „Heiß-Wasser-Aktion“ zu machen. Wir fuhren zum „Kerosene Creek“, einen Fluss mit erstaunlich warmen Wasser. Es war nicht super heiß, was schließlich dazu führte, dass es sehr frisch wurde. Wir mussten aber wieder durch Regen und matschigem Waldweg zurück zum Auto. Natürlich war uns dieser Fakt auch vorher bewusst, aber wenn man dann erst mal in der Situation ist, fällt es besonders schwer das warme Wasser zu verlassen.

Das nächste Ziel war Rotorua. Schon auf dem Weg sahen wir überall den Dampf aufsteigen und auch in der Stadt gab es einige thermale aktive Gewässer, die allerdings auch ganz schön nach Schwefel stanken.

Hier etwas mehr über die Naturwunder:

Die Lage {Neuseelands} über zwei tektonischen Platten und auf dem „Feuerring“ des Pazifik hat seine Nachteile in Form von Vulkanen, Erdbeben und anderen Naturgefahren. Diese unterirdische Aktivität hat Neuseeland jedoch auch mit einigen spektakulären geothermalen Gebieten und entspannenden heißen Quellen gesegnet und liefert außerdem Elektrizität und Heizwärme in einigen Gegenden.

Rotorua ist das Zentrum der geothermalen Touristenaktivitäten, mit vielen Schlammpools, Geysiren und heißen Quellen in seinen aktiven Thermalgebieten – nicht zu vergessen sein Warenzeichen, den Geruch der „Schwefelstadt“. Es wurde zuerst von den Maori besiedelt, die die heißen Quellen zum Kochen und Baden benutzten, doch bald zog Rotorua auch europäische Bewohner an. Der anerkannte Nutzen für die Gesundheit seiner heißen Pools verschaffte ihm den Namen „Cureland“.

Der „Kuirau Park“ ist ein öffentlicher Park, wo wieder viel geothermale Aktivität zu sehen ist. Neben Matschbecken und einem Boardwalk über dem dampfenden Wasser, gab es auch ein Fußbecken mit dem heißen heilenden Wasser. Das kam meinen kalten Füßen besonders recht.

Neben diesen Wundern, gibt es auch den „Whakarewarewa“ Wald, welcher aus Redwood Bäumen besteht und nach einigen Malen Ausprechen auch leichter zu merken war. Die Californischen Redwoods wurden hier ab 1901 eingepflanzt und sind jetzt schon Giganten. Einen kleinen Weg durch den schönen Wald ließen wir uns nicht entgehen.

Am gleichen Abend fuhren wir wieder zu diesem Wald, um einen „Treewalk“ aus Hängebrücken von Plattform zu Plattform zu begehen. Am Abend war der Weg sowie der Wald beleuchtet und in mitten des Waldes hingen große Holzlampen. Das war mal eine schöne Abendaktion, und nebenbei: der Baumpfad wurde von einem deutschen Kletterteam angefertigt.

Außerdem besichtigten wir die kleine Fabrik in einem Juwelier: „Mountain Jade“. Ein Künstler, der dort arbeitete, führte uns herum und erklärte uns den Prozess vom Stein zum Schmuckstück. Außerdem erfuhren wir mehr über die Zeichen der Maoris und Geschichten über die Herkunft der Einheimischen. Das Ursprungsland in der Mythologie der Maori ist die Insel „Hawaiki“, von der bisher nicht geklärt ist, ob diese existiert, und wenn ja, welchen Namen sie heute trägt. James, der Künstler, vermutet es ist Hawaii, da es erstaunlich ähnlich und ebenso logisch klingt. Außerdem stand im Eingang des Juweliers ein großer Jadestein im Wert von 2,5 Millionen Dollars. Wir durften sogar darauf sitzen, aber so leicht klauen kann man dieses Schwergewicht nicht!

Die „Government Gardens“ mit dem Museum an einer Front sind ein bekanntes Fotomotiv von Rotorua. Im Sommer ist es bestimmt herrlich zwischen den Blumengärten zu picknicken und die Sonnenstrahlen zu tanken. Wir hatten weiterhin Regen, aber ließen uns die Blumenvielfalt in den Gärten nicht entgehen.

Der nächste Morgen bestand darin sich von der Stadt Rotorua zu verabschieden und Hallo zum kleinen Maori Dorf Ohinemutu zusagen. In dem Vorort von Rotorua gibt es einige Bauten mit typischem Design und die Grundstücke haben ihre eigene natürliche Heißwasser Quelle im Garten. Hier wird das Wasser immer noch zum Kochen und Leben verwendet und gebraucht. Auf dem Platz zwischen Gemeinschaftshäusern und Kirche gibt es durch die heißen Steine sogar eine natürliche Bodenheizung. Das war schon ein nettes Örtlein, aber Tschüss zu dem Geruch von verfaultem Ei (Schwefel) zu sagen viel mir nicht schwer.


Wir hatten schon den goldenen Ring des Hobbits bestaunt, aber nun waren wir auch neugierig auf das „Hobbiton Movie Set“. Wir buchten eine Tour durch das zauberhafte „Auenland“ und fühlten uns selber wie die ruhigen und gemütlichen Hobbits. Später im Gasthaus zum Grünen Drachen durften wir auch noch ein Getränk genießen und mal in eine ganz andere Rolle schlüpfen. Raus vom Alltag ins zauberhafte Auenland.

Die „Coromandel Peninsula“ durfte auf unserer To-Do-Liste natürlich nicht fehlen. Zum Glück hatte sich das Wetter wie durch ein Wunder gewendet, so dass unsere Strandaktivitäten deutlich mehr Sinn ergaben. Wir unternahmen drei Must-Do‘s und starteten mit dem „Hot Water Beach“.

An diesem Strand kann man sich während Ebbe seinen eigenen Hotpool buddeln. Denn aufgrund von heißen Steinen in der Tiefe kann sich das Wasser am Strand bis zu 64 Grad aufheizen.

Zudem wanderten wir zu dem berühmten Fotomotiv, dem „Cathedral Cave“. Den Namen der „Kathedrale“ bekam die Höhle, die zwei Buchten verbindet, durch die spitzzulaufende Steindecke.Entstanden ist diese Ausprägung der Höhle durch unterschiedlich ausgerichtete Gesteinsschichten der beiden Wände der Höhle, so dass durch die Wirkung der Gezeiten über viele Jahrtausende eine derartige Form entstehen konnte.

Ein weiteres Must-Do war der „New Chum Beach Walk“. Denn dieser Strand soll mit einer der schönsten Strände Neuseelands sein. Am Strand drekt gibt es keinen Parkplatz. Tatsächlich muss man sich den schönen Strand durch einen 40 Minuten Spaziergang verdienen. Für einen umwerfenden Ausblick wanderten wir an den Aussichtspunkt und wurden oben von Sonnenstrahlen belohnt. Wir sahen auch einige Delphine in den Buchten schwimmen und springen.

Außerdem bestaunten wir die Heimatbäume, die „Kauris“. Die Riesen wurden leider viel abgeholzt und sieht man daher relativ selten in den Wäldern Neuseelands.

Die Fahrt von der Halbinsel nach Auckland führt direkt an der Küste entlang und machte den Weg malwieder zum Ziel.

In Auckland trafen wir uns mit meinem Gastvater Darren, der zufällig gerade in Auckland auf einer Geschäftsreise war. Bei einem Videogespräch mit meiner Gastfamilie Zuhause in Australien, freuten sich die Kinder ihren Vater und mich auf einem Bildschirm zu sehen. Witziger Weise wollten sie aber nach einer Weile nur noch mit Travelbuddy Tordis korrespondieren, die sie von gemeinsamen Playdates kannten.

In Auckland ließen wir es entspannt angehen. Wir schlenderten durch die Innenstadt und gingen oft gemeinsam Essen. Wir genossen das Hostel und ruhten uns von unserem Roadtrip aus.

Leider trennen sich unsere Wege nun. Jan besucht die Familie in den Philippinen, Tordis macht Urlaub auf Fiji und Co. und ich werde wieder nach Australien fliegen, wo ich schon gleich die nächste Tour geplant habe. Lasst euch überraschen, in welche Ecke des Kontinents es mich diesmal gezogen hat.

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