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Anders als geplant - Tschüss Südinsel

  • Autorenbild: Lisann Hoefer
    Lisann Hoefer
  • 6. Sept. 2019
  • 5 Min. Lesezeit

Unsere Reise ging weiter Richtung Norden, wo wir auf den größten Berg Neuseelands trafen: den Mount Cook. Die 3724m Spitze sahen wir schon von weitem und der Weg zum kleinen Bergort war herrlich. Wir wanderten einen flachen Weg im Tale des „Mt. Cook National Parks“ mit einigen Hängebrücken und durchgängig schönem Blick auf den majestätischen Berg. Der Himmel war strahlend blau, nur eine kleine Wolke verließ den Zipfel stets nicht und sah manchmal sogar aus wie eine Art heiligen Schein des Berges.


Gegen Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Tekapo, ein kleiner Ort mit wunderschönem See. Mit eine der Hauptattraktionen dort sind die „Hot Springs“. Die warmen Pools lagen draußen auf einem Berg, sodass man den Ausblick mit einem kalten Getränk in der Hand im warmen Wasser genießen konnte. Diese Auszeit hatten wir uns wirklich verdient!

Zudem ist die Gegend bekannt für einen unglaublich klaren Sternenhimmel. Unser Timing war natürlich abgestimmt und Glück hatten wir auch. In der Nacht des Neumondes hatten wir wolkenlosen Himmel und waren raus aus dem Ort ins nirgendwo gefahren. Mit Schlafsack auf unseren Campingstühlen starrten wir in den Himmel und wurden verblüfft davon wie klar die Milchstraße doch zu sehen war. Meine Sternfotografie hat noch nicht so viele Fortschritte mit sich gebracht. Aber Tordis ist zum Glück auch eine „Fotoverrückte“ und hat es ein bisschen besser drauf mit dem Nachthimmel. Hier seht ihr zwei Fotos von ihr von dem wunderschönen Sternenhimmel.

Der nächste Tag war produktiv für Tordis und mich. Wir haben Fotos ausgetauscht, aussortiert und bearbeitet. Und natürlich kostet es auch Zeit diesen Blog immer mal wieder zu aktualisieren. Tatsächlich saßen wir rund 5 Stunden in dem selben Café, wo wir den Strom und so einige Heißgetränke genossen. Das war ursprünglich nicht der Plan, doch da unsere letzte Woche sehr ereignisreich war, kam so ein entspannter Tag auch mal ganz gut.


Wir fuhren dann auch schon weiter und fanden wahrscheinlich den besten Stellplatz von allen. Es waren nur drei Camper dort und wir parkten direkt an einem idyllischen See, „Lake Opuha“. Am Morgen ließen wir uns mal so richtig Zeit und aßen warmen Haferflockenbrei mit frischem Obst während wir die ersten Sonnenstrahlen tankten.

Danach lag ein wenig Fahrt vor uns: wir wollten die südlichen Alpen Neuseelands überqueren und die Westküste teils erkunden. Wir stoppten kurz an der Rakaia Gorge Bridge und am gigantischen Donut in Springfield.

Als wir weiter fahren wollten, begegnete uns eine böse Überraschung. Ein großer Waldbrand versperrte die einzige Straße, die zur Westküste führt. Wir nahmen an, dass Homer wahrscheinlich ein Feuer gerade außerhalb von Springfield legte. Sein Grund war bestimmt das Nicht-Vorhanden-Sein von Donuts in den Cafés im Ort. Das hatte mich auch aufgeregt. Wir warteten eine Weile, doch dann sahen wir im Internet, dass die Straße bis mindestens Mitternacht gesperrt bleiben würde. Wir brauchten also schnell einen Plan B. Wir entschieden uns für die Innland Strecke um schnellst möglich zum „Abel Tasman National Park“ zu kommen. Die Nacht hielten wir in Hamner Springs und nachdem wir in unserem Camperbus Abendessen kochten, haben wir uns Nachtisch in einem der Cafés gegönnt sowie Dart in einem Irish Pup gespielt. Mein Darttraining vom Kreuzfahrtschiff hatte sich hierbei ausgezahlt.

Diesen Wasserfall („Maruia Falls“) sahen wir den nächsten Tag, welcher wieder aus viel Autofahrt bestand. Gegen frühen Nachmittag erreichten wir Motueka, wo wir einen Strandspaziergang machten und kleine Holz-Tippis fanden.

Am nächsten Morgen ging es früh los zum Kajak Verleih in Marahau. Wir paddelten unter anderem zur „Fisherman und Adele Island“, wo uns vor allem „Spotted Shags“ und Seehunde begegneten. Außerdem entdeckten wir mehrere Höhlen, in die wir fuhren. Das Wetter war perfekt und wir hatten wirklich einen schönen Eindruck vom Nationalpark.

Wir fuhren weiter in den Norden, da wir am nächsten Tag einen Teil vom „Abel Tasman Coastal Track“ im Norden wandern wollten, bei dem wir 8 Stunden auf den Beinen gewesen wären. Der nächste Tag weckte uns aber leider mit Regen und grauen Wolken. Es sollte ganztägig regnen, weshalb wir uns für einen noch nicht vorhandenen Plan B entschieden. Schon wieder anders als geplant.

In einem Informationszentrum hatte uns jemand erzählt, dass der Ort dort sehr niedlich ist. Takaka, am Fuße des „Golden Bay“, verlor auch bei Regen nicht seinen Charm. Zahlreiche „Streetart“, kleine Handwerker Läden und Cafés, sowie die unterschiedlichsten Menschen machten das „Feeling“ komplett.

Wir kehrten in einen Teeladen/Bäckerei ein, die angeblich europäisches Brot verkauften. Das süße Café wurde von einem älteren Ehepaar unterhalten, die tatsächlich aus Minden, Deutschland kommen. Ich konnte es mir nicht entgehen ein deutsches Frühstück zu verspeisen und während ich mein Brötchen mit Marmelade, Honig und Käse genoss, kamen tatsächlich so einige Deutsche in den Laden. Die Geräuschkulisse, das Essen und das regnerische Wetter versetzten mich sofort in die Heimat zurück. Ich freue mich schon bald wieder jedes Wochenende so zu frühstücken!

Trotz des Regens wollten wir uns wenigstens etwas die Beine vertreten, nachdem wir den Tag zuvor nur unsere Arme belasteten. Wir gingen zum „Wainui“ Wasserfall und zum „Grove Scenic Reserve“, wo wir die Natur bewunderten. Der Wald sieht sowieso bei Nässe immer noch grüner und lebendiger aus.

In der gleichen Gegend konnte man sich die frische Milch von den Kühen abfüllen, was wir natürlich auch noch machten. Hier sah meine Wasserflasche das erste mal Milch! Später kauften wir dann auch noch Oreos für den perfekten Genuss der Milch.

Es war schon spät für das Mittagessen trotzdem mussten wir uns noch etwas gedulden, da wir unser Essen selber fangen wollten. Denn in Takaka gibt es ein Café an einer Lachsfarm, wo man sein Essen selber fischen kann. Ich esse wirklich selten Fisch, aber ein gutes Lachsfilet finde ich stets lecker und esse es zu besonderen Anlässen. Und ein eigener Fang, bzw. eher der Fang von Jan, den Tordis dann getötet hat, war auf jeden Fall ein besonderer Anlass. Warm geräuchert mit Knoblauchbrot haben wir unser spätes Lunch dann in vollen Zügen genossen.

Den Tag darauf, in Nelson genächtigt, haben wir eine kostenlose Tour durch eine Erdnussbutter Fabrik gemacht. Ich liebe Erdnussbutter!

Wir gingen zu einem Aussichtspunkt „The center of New Zealand“. Ob es wirklich die Mitte Neuseelands ist, bleibt ein Rätsel, aber die Aussicht war wieder schön!

Außerdem spazierten wir durch die „Queen’s Gardens“ und besuchten die Kunstgalerie „The Suter“.

Nach einem schnellgemachten Sandwich gingen wir zu dem dänischen „Ring Maker Jens Hansen“, der den Ring für den „Hobbit“ und „The Lord of the Rings“ entwarf. Ich durfte den einen Ring sogar anprobieren!

Bevor wir weiter nach Picton fuhren, wo unsere Fähre zur Nordinsel am nächsten Tag ablegte, besichtigten wir die „Christ Church Cathedral“. In den Kirchen hiermerkt man immer besonders den europäischen Einfluss der Einwanderer.

Ich habe die Südinsel sehr genossen und habe mir in Picton auch kleine Ohrringe mit Bergmotiv als Andenken gekauft. Diese Bergkulissen hier waren wirklich immer atemberaubend, so dass die langen Fahrten manchmal Ziel genug waren. Wie sagt man so schön:

Der Weg ist das Ziel

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